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Qualitative Freiraumplanung

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ven Ergebnissen des vorstehenden Kapitels, also mit den Aufgaben,<br />

die sich aus der Wirklichkeit von Stadtgesellschaft, Stadtraum und<br />

Freiraum ableiten ließen, wird diese Orientierung in ein Strukturkonzept<br />

umgesetzt. Dieses schafft mit bildhaften Begriffen, räumlichen<br />

und institutionellen Setzungen und Aufgabenbeschreibungen eine<br />

mögliche Grundlage eines neuen Leitbilds für die städtischen Grün-<br />

und Freiräume in Berlin (Kapitel 5).<br />

Auswahlkriterien und Spektrum<br />

Ziel qualitativer Forschung ist es, alte Überzeugungen ernsthaft in<br />

Frage zu stellen, überkommene Vorurteile ab- oder umzuschleifen.<br />

Dazu ist es wichtig, sich dem Gegenstand nicht in einem repräsentativen<br />

Ausschnitt, sondern von möglichst vielen Seiten zu nähern.<br />

Entsprechend wurden solche Leitbilder ausgewählt, die sich auf die<br />

Ziele von Stadtentwicklung konzentrieren, sich in der aktuellen öffentlichen<br />

oder fachöffentlichen Debatte nachweisen lassen, in ihrer<br />

Gesamtheit ein möglichst breites Spektrum erfassen und auf Berlin<br />

bezogen oder beziehbar sind.<br />

Nicht einbezogen wurden solche Leitbilder, die als Sammelbegriffe<br />

mehrere der dargestellten Leitbilder zusammenfassen (Postmoderne<br />

Stadt, Europäische Stadt), mehrdeutig verwendet werden (Patchwork-<br />

Stadt), Teilaspekte darstellen, die in anderen Leitbildern mit berücksichtigt<br />

sind (Kompakte Stadt, Stadt der kurzen Wege, Gemischte<br />

Stadt) oder auf andere Leitbilder verweisen (Ökologische Stadt und<br />

Gesunde Stadt verweisen auf die Nachhaltige Stadt, Netz-Stadt auf die<br />

Zwischenstadt). Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden rhetorische<br />

Leitbilder, die eine bestimmte Außenwirkung erzielen sollen, aber<br />

keine Strukturaussagen treffen (Stadt des Wissens, Stadt der Generationen,<br />

Sichere Stadt, Familienfreundliche Stadt, Tolerante Stadt), sowie<br />

rein analytische Modelle (Virtuelle Stadt, Edge City).<br />

Überraschenderweise existiert kein Leitbild zum Thema Hauptstadt,<br />

welches stadträumliche und gesellschaftliche Zielsetzungen aus dieser<br />

Rolle und für diese Rolle Berlins ableiten würde. Keine Ausnahme<br />

bildet das sehr allgemein gehaltene Hauptstadtkapitel im Leitbild „Das<br />

Neue Berlin“ der „Partner für Berlin – Gesellschaft für Hauptstadtmarketing“<br />

(Leitbild ‚Themenstadt’, 141) sowie die auf Regierungsfunktionen<br />

beschränkte Masterplanung für das Regierungsviertel.<br />

Symptomatisch mag sein, dass zwar die Planungen für den Berliner<br />

Alexanderplatz, den Schlossplatz oder die West-City öffentlich<br />

intensiv diskutiert werden, das (fehlende) Bürgerforum im Band des<br />

Bundes oder der Bannkreis dagegen nur am Rande. Eine Ausnahme<br />

LEITBILDER DER STADTENTWICKLUNG<br />

Berlin hat kein Hauptstadt-Leitbild<br />

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