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2 Die Schweizer Landwirtschaft<br />

Die Schweizer Bauern und Bäuerinnen befinden sich heute einmal mehr im Mittelpunkt politischer<br />

Diskussionen. Parteien buhlen um ihre Gunst und weitere Reformen im Agrarbereich<br />

stehen an. Doch die Landwirtschaft befindet sich nicht erst seit gestern im Umbruch. Die<br />

Industrialisierung führte auch im landwirtschaftlichen Bereich zu einer Mechanisierung. Die<br />

Produktivität konnte gesteigert werden, gleichzeitig nahm die Zahl der Beschäftigten im<br />

landwirtschaftlichen Bereich drastisch ab. Um 1850 waren noch rund zwei Drittel der<br />

Schweizer Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig (Peter Moser, 1994, S. 11). 2008 sind es,<br />

nach Zahlen des Bundesamt für Statistik, noch gut 4.6% der Beschäftigten (BFS, 2008, S.<br />

6).<br />

2.1 Schweizer Landwirtschaft im Wandel der Zeit<br />

Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Schweizer Landwirtschaft stark durch die Industrialisierung<br />

geprägt: Billigeres Getreide aus dem Ausland gelangte immer häufiger in die Schweiz,<br />

die Inlandproduktion und der Selbstversorgungsgrad nahmen ab. Die verschiedenen Bauern<br />

schlossen sich in unterschiedlichen Verbänden und Organisationen zusammen, um ihre Interessen<br />

gegenüber dem Staat und der sich rasch ändernden Gesellschaft vertreten zu<br />

können. (Jonas Bieri & Rafael Ganzfried, 2008, S. 16)<br />

Dies geschah ab den frühen 1890er Jahren mit den Bauernbünden zuerst auf oppositioneller<br />

Ebene. Mit der Gründung des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) 1897, entwickelte<br />

sich eine enge Zusammenarbeit mit den Bundesbehörden. (Moser, 1994, S.393)<br />

Wie aus Peter Mosers Werk «Der Stand der Bauern: bäuerliche Politik, Wirtschaft und Kultur<br />

gestern und heute» hervorgeht, gab es aber auch nach der Gründung des SBV verschiedene<br />

bäuerliche Oppositionsgruppierungen und Interessenzusammenschlüsse, die andere<br />

Meinungen und Ansichten als der SBV vertraten. (Moser, 1994, S.393)<br />

Geprägt wurden die Schweizer Landwirtschaft und die Agrarpolitik auch wesentlich durch die<br />

beiden Weltkriege. So konnte die Schweizer Bevölkerung während des Ersten Weltkrieges<br />

nur un<strong>zur</strong>eichend mit Nahrungsmitteln durch die eigene Landwirtschaft versorgt werden. Um<br />

dem zukünftig entgegenzuwirken, entwickelte Friedrich Traugott Wahlen (Bundesbeamter<br />

und später Bundesrat) 1937 einen Plan («Plan Wahlen»), mit dem der Selbstversorgungsgrad<br />

der Schweiz erhöht werden konnte. Durch die sogenannte «Anbauschlacht» während<br />

dem Zweiten Weltkrieg wurde eine annähernd hundertprozentige Selbstversorgung erreicht.<br />

Ab Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der Inlandmarkt für landwirtschaftliche Produkte<br />

durch Handelshemmnisse für ausländische Anbieter geschützt. Dieser Protektionismus führte<br />

in den achtziger Jahren zu einer erheblichen Überproduktion. Infolgedessen erfuhr die<br />

Agrarpolitik in den neunziger Jahren eine enorme Umkrempelung. Im Zuge dieser Änderun-<br />

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