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Bei den negativen Aspekten aus Sicht der landwirtschaftlichen Lebenswelt überwiegen klar<br />

die Aussagen bezüglich des Angebundenseins an die betrieblichen Strukturen und Erfordernisse.<br />

Dies wird in den Interviews vor allem im Zusammenhang mit der Milchwirtschaft genannt.<br />

So war die Aussage zu hören, dass ein Bauernbetrieb von den Leitenden sehr hohen<br />

Einsatz an Arbeit und Zeit verlange. Es sei mit sehr viel Aufwand verbunden, wenn man persönlich<br />

unabhängig von den betrieblichen Arbeiten etwas anderem nachgehen möchte, beispielsweise<br />

Ferien zu machen, denn die Aufgaben auf einem Betrieb müssten durchgehend<br />

geleistet werden (Betrieb C, 17.7.09, Leitfadeninterview). Zwei Landwirte erzählen in diesem<br />

Zusammenhang, dass es schwierig sei, eine Stellvertretung zu organisieren, da diese zuerst<br />

die spezifischen Arbeiten auf dem Betrieb kennen lernen müsste. Diese Aussagen werden<br />

durch den auf einer empirischen Langzeitstudie basierenden Beitrag von Georg Wiesinger<br />

bestätigt (2005, S. 172-174). Die Angaben beruhen auf Erkenntnissen aus Österreich, die<br />

Autorin und der Autor sind jedoch der Ansicht, dass die Daten auch für die Schweiz geltend<br />

gemacht werden können. Wiesinger fand heraus, dass das Freizeit- und Urlaubsverhalten<br />

stark von der jeweiligen Betriebsart abhängig ist. So zeigt sich eine grosse Abhängigkeit vom<br />

Betrieb bei der Viehhaltung, im Gegensatz zu den viehlosen Ackerbaubetrieben, wo mehr<br />

Ferien gemacht werden. Die Analyse weist jedoch auch darauf hin, dass in der Zeit zwischen<br />

den beiden Jungbauernbefragungen 1992 und 1996 der Anteil jener Bauern, welche auf Urlaub<br />

waren, merklich gestiegen ist. Wiesinger begründet: „Dies ist ein deutliches Indiz für<br />

eine dynamische Änderung der Lebensstile in der bäuerlichen Bevölkerung. Extensivierung,<br />

Spezialisierung und Arbeitsvereinfachung sowie die Unabhängigkeit von der täglichen Gebundenheit<br />

der Viehversorgung dürften den Bauern und Bäuerinnen den Urlaub erleichtern“<br />

(S. 174).<br />

Ein weiterer Punkt, welcher sich durch die Interviews erkennen lässt, ist die Unsicherheit<br />

bezüglich der wirtschaftlichen Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe. Diese Thematik ist<br />

im Rahmen eines Gruppengesprächs für den Agrarbericht 2008 ebenfalls <strong>zur</strong> Sprache gekommen.<br />

Dabei wird die Entwicklung des bäuerlichen Einkommens als negativ gewertet.<br />

„Mehr als die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass die Einkommen <strong>zur</strong>ückgehen werden“<br />

(BLW, 2008a, S. 71).<br />

Die grosse Unsicherheit wurde vorwiegend im Zusammenhang mit der momentanen Milchwirtschaftssituation<br />

angesprochen (vgl. Kapitel 3.4).<br />

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