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8.1.5 Motivation für Freizeit- und Erlebnisangebote<br />

Alle interviewten Bauernbetriebe sehen in Freizeit- und Erlebnisangeboten den Vorteil der<br />

Imagepflege und eine Werbung für die Landwirtschaft. Die Betriebsleitenden haben das Bedürfnis,<br />

die Landwirtschaft in einem positiven, aber auch realistischen Bild zu zeigen. Dieses<br />

Bedürfnis, ein positives Image der Landwirtschaft vermitteln zu können, zeichnet sich auch<br />

im Agrarbericht 2008 des Bundesamtes für Landwirtschaft ab (2008a, S. 68-69). Dabei wurde<br />

mit der Fragestellung nach einer idealen Landwirtschaft von den jungen BewirtschafterInnen<br />

das gute Image bei der Bevölkerung an zweiter Stelle genannt.<br />

Als positiver und sinnvoller Effekt der Freizeit- und Erlebnisangebote im landwirtschaftlichen<br />

Bereich wird auch die damit einhergehende zusätzliche Werbung für die hofeigenen Verkaufsprodukte<br />

genannt. Beispielsweise äusserte sich eine Betriebsleiterin klar, dass sie<br />

durch Eventangebote auf ihrem Betrieb den Kunden ihre hofeigenen Lebensmittelprodukte<br />

präsentieren und verkaufen könnte (Betrieb F, 25.8.09, Leitfadeninterview). Malvine Helbling<br />

(2006) analysierte im Pilotprojekt «Entwicklung des ländlichen Raums» die Vorteile von Angeboten<br />

für die nichtbäuerliche Gesellschaft im landwirtschaftlichen Raum. Ein Ziel des Pilotprojekts<br />

im Wallis war, Möglichkeiten zu schaffen, um die lokale Landwirtschaft besser in<br />

den Wirtschaftsraum ihrer Umgebung einzubinden. Zusammenfassend lässt sich als Vorteil<br />

die steigende Attraktivität der lokalen landwirtschaftlichen Produkte nennen.<br />

Sechs der befragten Bauernfamilien sehen durchaus die Möglichkeit, einen zusätzlichen<br />

Verdienst auf dem eigenen Betrieb mit Angeboten im Freizeit- und Erlebnisbereich für die<br />

nichtbäuerliche Gesellschaft zu erwirtschaften. Eine Aussage war diesbezüglich, dass der<br />

Betriebsleiter ein wirtschaftliches Potential mit solchen Angeboten sieht. Indem auf Bauernbetrieben<br />

mit neuen Tätigkeiten ein zusätzliches Einkommen erwirtschaftet werden kann,<br />

wird es wirtschaftlich gesehen interessanter. Je mehr zusätzliche Einkommensmöglichkeiten<br />

in der Landwirtschaft geschaffen werden können, desto weniger Konkurrenzkampf entsteht<br />

bei den herkömmlichen Tätigkeiten. Betriebe welchen nicht ausschliesslich in der Milchproduktion<br />

tätig sind oder sein wollen, können diese zugunsten von Freizeit- und Erlebnisangeboten<br />

reduzieren oder weglassen. Dies hat <strong>zur</strong> Folge, dass es wiederum auch eine Chance<br />

für die Betriebe mit einer Spezialisierung im Bereich der Milchproduktion ist. (Betrieb B,<br />

31.8.09, Leitfadeninterview)<br />

Ein weiterer Motivationspunkt ist auf der persönlichen Ebene der Betriebsleitenden aufzufinden.<br />

Zwar spielt der finanzielle Gewinn bei den meisten Befragten eine entscheidende Rolle,<br />

sehr wichtig ist ihnen aber auch die Begegnung mit den verschiedenen Personen. Das Interesse<br />

„fremder“ Personen an der bäuerlichen Lebenswelt motiviert und erfreut die Befragten.<br />

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