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winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša

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cher in einer Erklärung bei einer<br />

EBU-Konferenz in Brüssel Public<br />

Broadcasting als „die wichtigste<br />

europäische Kultureinrichtung<br />

der Nachkriegszeit“ bezeichnete.<br />

Er sagte damals: „Public Broadcasting<br />

ist dementsprechend so<br />

bewahrenswert wie das Theater,<br />

die Oper, die Literatur, der Film<br />

und die Museen Europas. In Ländern<br />

ohne bewusste Kulturpolitik<br />

schaut die Kultur so aus wie in<br />

den USA: Nicht-profitable Kultur<br />

wird nicht angeboten.“<br />

FOTO: ORF / MILENKO BADZIC<br />

Wir haben mit dem koproduzierten<br />

Magazin Alpen-Donau-Adria<br />

einen Erfolg erzielt, der nicht alltäglich<br />

ist. Es zeigt Kultur im umfassenden<br />

Sinn des Wortes und<br />

entspricht dennoch dem heute unvermeidlich<br />

scheinenden Quotendruck,<br />

dem das öffentlich-rechtliche<br />

Fernsehen auch ausgesetzt ist,<br />

weil es sich nicht nur aus Teilnehmergebühren<br />

finanzieren kann,<br />

sondern ebenso von kommerzieller<br />

Werbung abhängig ist.<br />

Ohne Zweifel ist diese Sendung<br />

nicht nur von ihrer Struktur<br />

und ihren Inhalten her ein Programmbestandteil,<br />

der dem öffentlich-rechtlichen<br />

Programmauftrag<br />

entspricht, sondern sie ist<br />

auch ein wichtiger Mosaikstein<br />

in der Darstellung dessen, was<br />

man europäische Identität nennen<br />

kann, oder sagen wir, mitteleuropäische<br />

Identität. Das hat<br />

vielleicht am Rande mit Nostalgie zu tun, mit Reminiszenzen<br />

an einen Vielvölkerstaat, der in seiner Geschichtsepoche<br />

schon die Vision eines Vereinten Europa in sich trug.<br />

Dass diese Vision im Nationalismus des 19. Jahrhunderts<br />

zur Utopie wurde und dass es erst zweier Weltkriege und<br />

eines nachfolgenden Kalten Krieges mit Eisernem Vorhang<br />

Günther Ziesel präsentiert erstmals das neue ORF-EU-Magazin “Europapanorama”, das sich mit<br />

dem EU-Inland und EU-relevanten Themen beschäftigt.<br />

und Berliner Mauer bedurfte, bis die Politik in den Staaten<br />

Europas an einer Identität des Alten Kontinents zu bauen<br />

begann, ist nur eine der vielen Absurditäten menschlichen<br />

Zusammenlebens. Wenn dieses Europa einmal mehr sein<br />

soll als ein Wirtschaftskoloss, dann muss es gelingen, europäische<br />

Identität in den Herzen der Menschen wachsen<br />

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