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schon einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent. Das System<br />
Kleenoil wird von Experten für seine Mustergültigkeit<br />
beim Ressourcensparen gelobt, eindrucksvoll zuletzt von Ex-<br />
Bun<strong>de</strong>sumweltminister Professor Klaus Töpfer bei <strong>de</strong>r Feier<br />
zum 25-jährigen Bestehen von Krstics Unternehmen.<br />
Wenn Milorad Krstic von seinen Unternehmen und zukünftigen<br />
Plänen erzählt, erkennt man schnell <strong>de</strong>n Visionär in<br />
ihm. In seine Äußerungen mischen sich aber auch Kritik an<br />
<strong>de</strong>r aktuellen Wirtschaftspolitik, an <strong>de</strong>r Regierung und <strong>de</strong>r<br />
in Großbetrieben oftmals mangelhaften Unternehmerethik.<br />
Gewinnmaximierung und stetes Wirtschaftswachstum sind<br />
ihm ein Gräuel. Er hält solche Vorgaben für eine „perverse Erfindung<br />
<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts“. Die Natur zeige doch, dass es<br />
nicht nur Wachstum, son<strong>de</strong>rn auch Ruhephasen geben müsse,<br />
das solle sich die Wirtschaft mal abschauen, sagt <strong>de</strong>r Vater<br />
von drei Kin<strong>de</strong>rn.<br />
„Beim Schreiben nehm’ ich mich zurück, beim Re<strong>de</strong>n weniger“,<br />
meint er dann fast entschuldigend. Während eines weiteren<br />
Telefonats an diesem Morgen mit einem Baumaschinenhändler<br />
platzt ihm das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re grobe, aber in dieser<br />
harten Branche durchaus übliche Wort raus. „Dass man ein<br />
Geschäft per Handschlag macht, ist für mich selbstverständlich“,<br />
sagt Krstic, nach<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n Hörer aufgelegt hat. Der<br />
am an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Leitung wisse das jetzt auch. Dem hat<br />
er nämlich erklärt, dass es einen Fehler in <strong>de</strong>r Software seines<br />
Öl-Sensors gegeben hat. Das sei <strong>de</strong>r Grund <strong>de</strong>s Ausfalls beim<br />
70-Tonnen-Bagger gewesen. Jetzt müsse schlicht und einfach<br />
ein neues Programm aufgespielt wer<strong>de</strong>n. Der Chef persönlich<br />
hat wie<strong>de</strong>r mal seinen Verkäufer für die Panne in Schutz genommen.<br />
Mission Konservenfabrik<br />
Da ist das „große Herz“, für das <strong>de</strong>r Selfma<strong>de</strong>man Krstic unter<br />
Weggefährten und Mitarbeitern bekannt ist. Und mit viel Fleiß<br />
stellt er immer wie<strong>de</strong>r neue Firmen auf die Beine. Selbst wenn<br />
<strong>de</strong>ren Schicksal schon besiegelt gewesen ist, wie im Fall <strong>de</strong>r<br />
von ihm in seiner ehemaligen Heimatstadt Bijeljina im heutigen<br />
Bosnien-Herzegowina quasi aus Ruinen aufgebauten<br />
Konservenfabrik Sava. Kurz vor <strong>de</strong>m Konkurs hat er diese im<br />
Jahr 2009 gekauft. Er nahm für <strong>de</strong>ren Sanierung einige Millionen<br />
Euro in die Hand, kaufte noch zwölf Hektar Gelän<strong>de</strong><br />
für die Expansion hinzu. Schon im Juni 2010 glänzten die<br />
sanierten Hallen mit dichten Dächern und neuen Maschinen.<br />
200 Mitarbeiter zählt die Sava Semberija d.o.o. heute. An <strong>de</strong>n<br />
Abfüllbän<strong>de</strong>rn für Tomatensaft, Gurken, Paprika und Obst<br />
o<strong>de</strong>r Marmela<strong>de</strong>n tragen Frauen und Männer weiße Kittel,<br />
Mundschutz und Hauben. „Wir sind dort endlich auf Westniveau<br />
angekommen“, sagt Krstic. Bereits im Oktober 2010<br />
hatten die Mitarbeiter <strong>de</strong>n Lagerbestand von 4.000 Tonnen<br />
aufgebaut. Einen Monat später stan<strong>de</strong>n die Gläser in <strong>de</strong>n Supermärkten<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />
ProFirma 12 2011<br />
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