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IT & Investition – Special Business Digital<br />
Mobile Website o<strong>de</strong>r App?<br />
ProFirma<br />
Special<br />
Der richtige Einstieg<br />
Der Hype um Smartphones und Tablet-PCs hat <strong>de</strong>n Markt für mobile Anwendungen<br />
befeuert. Apps gehören heute zum guten Ton. Dabei sind mobile Websites gera<strong>de</strong> für<br />
kleine Unternehmen meist besser geeignet. VON KARSTEN ZUNKE<br />
Einen Heizkessel netzwerkfähig zu machen und an ein DSL-<br />
Mo<strong>de</strong>m anzuschließen, hat viele Vorteile; zumin<strong>de</strong>st für<br />
Wohnungsinhaber, die über ein Smartphone verfügen. Der<br />
Heiztechniksystemhersteller Viessmann hat eine Applikation<br />
für Smartphones auf <strong>de</strong>n Markt gebracht, mit <strong>de</strong>r sich die Heizung<br />
über eine mobile Internet-Verbindung steuern lässt. Die<br />
Bedienoberfläche <strong>de</strong>r „Vitotrol App“ entspricht dabei <strong>de</strong>m<br />
Farb-Touch-Display <strong>de</strong>r herkömmlichen Fernbedienung.<br />
Raumtemperatur, „Party“- o<strong>de</strong>r Sparbetrieb sowie verschie<strong>de</strong>ne<br />
an<strong>de</strong>re Betriebsprogramme können je<strong>de</strong>rzeit von unterwegs<br />
kontrolliert und eingestellt wer<strong>de</strong>n. Auch Bu<strong>de</strong>rus und<br />
an<strong>de</strong>re Heiztechnikanbieter haben diesen Trend erkannt und<br />
setzen auf Apps.<br />
Je<strong>de</strong>s dritte in Westeuropa neu verkaufte Mobiltelefon ist bereits<br />
internet-fähig – also ein Smartphone. Ten<strong>de</strong>nz steigend.<br />
Doch die mo<strong>de</strong>rnen Taschencomputer funktionieren je nach<br />
Hersteller mit unterschiedlichen Betriebssystemen, also müssen<br />
Apps für je<strong>de</strong>s System neu programmiert wer<strong>de</strong>n. Viele<br />
Firmen wollen mit einer iPhone-App starten und ziehen mit<br />
einer App für das aufstreben<strong>de</strong> Google-Betriebssystem Android<br />
nach. Immer öfter raten Experten, mehrere Systeme abzu<strong>de</strong>cken.<br />
Neben Apple und Google sind beispielsweise auch<br />
die Betriebssysteme von Blackberry und Microsoft-Handys<br />
interessant. Das be<strong>de</strong>utet: Aufwand und Kosten für die Programmierung<br />
summieren sich im Laufe <strong>de</strong>r Zeit beträchtlich,<br />
<strong>de</strong>nn auch die Pflege und Aktualisierung muss für je<strong>de</strong> App<br />
einzeln bewerkstelligt wer<strong>de</strong>n. Hinzu kommt: Wer gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n will, muss seine App vermarkten – das kostet ebenfalls<br />
Zeit und Geld.<br />
Mobile Websites meist günstiger<br />
Deshalb rät Florian Fischer, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Münchner<br />
IT-Dienstleisters Royalmedia, vielen seiner Kun<strong>de</strong>n zu einer<br />
mobilen Website. „Wenn mehrere Plattformen abge<strong>de</strong>ckt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen, ist die mobile Website meist günstiger“, sagt<br />
Fischer. Denn eine mobile Website wird einfach über <strong>de</strong>n<br />
Internet-Browser angesteuert und funktioniert unabhängig<br />
vom Betriebssystem <strong>de</strong>s Smartphones. Eine mobile Website<br />
darf aber nicht einfach eine originalgetreue Abbildung ihres<br />
klassischen Vorbilds sein. Statt<strong>de</strong>ssen sollte man sie bewusst<br />
„entschlacken“ und sich auf die wirklich wichtigen Funktionen<br />
und Informationen beschränken. Informationen generell<br />
gut lesbar darstellen und alles Unwichtige weglassen – das<br />
ist das Motto im mobilen Web. Ansonsten wird es auf <strong>de</strong>n<br />
kleinen Smartphone-Displays schnell unübersichtlich.<br />
Apps brauchen mehr Pflege<br />
Auch Kira Song, Geschäftsführerin <strong>de</strong>s App-Spezialisten Appadvisors<br />
in München, wür<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> kleinen Unternehmen aus<br />
Kostengrün<strong>de</strong>n im ersten Schritt zu einer mobilen Version<br />
<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Website raten – vor allem, wenn sie zunächst<br />
nur Informationen über ihr Unternehmen mobil zugänglich<br />
machen wollen. „Eine App sollte man immer wie ein Produkt<br />
betrachten, das gepflegt, vermarktet und weiterentwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n muss. Eine Unternehmens-Website hingegen dient<br />
<strong>de</strong>r Präsentation eines Unternehmens“, so Song. „Je<strong>de</strong>r Unternehmer<br />
sollte sich zuerst fragen, wie Interessenten auf eigene<br />
Angebote aufmerksam wer<strong>de</strong>n. Wenn Nutzer beispielsweise<br />
via Smartphone im Internet eine günstige Pension suchen,<br />
wer<strong>de</strong>n sie Suchmaschinen befragen und keine Recherche in<br />
einem App-Store starten“, erklärt Song die Problematik. In<br />
vielen Fällen sei daher eine mobile Website sinnvoll.<br />
An<strong>de</strong>rs wür<strong>de</strong> man die Frage „App o<strong>de</strong>r Website?“ wahrscheinlich<br />
beantworten, wenn man seinen Bestandskun<strong>de</strong>n<br />
einen Mehrwert bieten und sich als Partner profilieren möchte<br />
– wie beispielsweise das Schweizer Familienunternehmen<br />
Sax Farben. Sax hat eine App entwickeln lassen, mit <strong>de</strong>r sich<br />
die Nutzer beim Blick durch die Smartphone-Kamera mit ein<br />
paar Fingertipps virtuell ihre Wän<strong>de</strong> bunt anstreichen können<br />
– in <strong>de</strong>n Farbnuancen <strong>de</strong>s Anbieters.<br />
66 ProFirma 12 2011