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Matricaria Chamomilla L., echte Kamille.<br />
Gramille. Mareie : Rafz. — Kamillentee ist ein Universalheilmittel<br />
für Mensch und Vieh, äußerlich und innerlich angewendet. Er ist<br />
ausgezeichnet als Mittel bei Magenverstimmungen und Erkältungen<br />
; er wird auch verwendet für warme Abwaschungen bei Geschwulsten.<br />
— Pflanze in Bauerngärten immer zu finden, auch<br />
wild in Aeckern da und dort.<br />
Chrysanthemum Leucanthemum L., weiße Wucherblume.<br />
Margrite, Margritli, größi Geißeblöme. Chrotteblöme: Bering.;<br />
Größi Mareie: U. Hallau; Johannisblöme : O. Hallau (auch St.<br />
Gallen, Urkantone). Die Wucherblume wird als Liebesorakel<br />
verwendet. Man zupft die weißen Randblüten aus und spricht :<br />
Er (sie) liebt mich — von Herzen — mit Schmerzen — über<br />
alle Maßen — kann's gar nicht lassen — ein wenig — gar nicht!<br />
Wird die letzte Blüte ausgezupft, so ist das letzte Wort das<br />
orakelverkündende. — Um den Stand des künftigen Bräutigams<br />
kennen zu lernen, sagt man : Kaiser ! König ! Edelmann ! Bürger !<br />
Bauer! Bettler! — Um zu erraten, ob der erste Sprößling ein<br />
Mädchen oder ein Bub sei, sagt man in Stein beim Zupfen:<br />
Bueb? Meitli? Bueb? Meitli? etc. — Die Kinder zupfen auch<br />
die gelben Röhrenblüten aus, werfen sie in die Höhe und fangen<br />
sie mit der Hand wieder auf. So viele gelbe Blüten man wieder<br />
auffängt, so viele Jahre wird man noch leben.<br />
Ch. Parthenium (L.) Bernh., Jungfrauen-Wucherblume.<br />
Schneebällen : Buchth.; Mareieli, Jakobsröseli : Gächl.; Bareieli:<br />
Bering.; Maria - Magdaleneblüemli : Füetzen.<br />
Ch. indicum Thunb., indische Goldblume.<br />
Winteraster : Schaffh. ; Harünggeli : Thay.<br />
Tanacetum vulgare L., gemeiner Rainfarn.<br />
Raufäll: Thay.; Räfä: Hemmenth. (Rëfâ: Wernetshausen Kt.<br />
Zürich). — Ein vortreffliches Mittel für das Vieh, wenn es „die<br />
Teui" verloren hat.<br />
Artemisia Absinthium L., Wermut.<br />
Wurmet. — Wermuttee ist gut gegen Magenkrämpfe. Die getrockneten<br />
Pflanzen schützen die Kleider vor Motten (Schaben).<br />
In Bauerngärten und Reben kultiviert.