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Kummer - NGSH

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öpfili." (Schaffh.) In Unoth (35, 11/180, 182) sind folgende Liebesregeln<br />

enthalten : Um zu erfahren, ob man geliebt werde, lege<br />

man einen frischen Apfelkern ins brennende Licht. Zerspringt<br />

er knallend, so wird man geliebt. Kann ein Mädchen einen Apfel<br />

schälen, ohne die Schale zu zerreißen, so bekommt sie einen<br />

Mann. Um die Anfangsbuchstaben von dem Namen des künftigen<br />

Gatten zu erfahren, werfe das Mädchen eine unversehrte<br />

Apfelschale hinter sich, und der gewünschte Buchstabe wird sich<br />

auf dem Boden aus der Schale gestalten.<br />

En sûre Holzöpfel, en lange Stil drä:<br />

Du tüsig Amereili, moscht au en Mä hä!<br />

Sechs Batze, sechs Oepfel, sechs sür und sechs süeß,<br />

Die Welledinger Maitli hen all krummi Füeß.<br />

(Lohn.)<br />

(Wellendingen, Amt Bonndorf.)<br />

Den wilden Holzapfelbaum findet man heutzutage noch am<br />

häufigsten um Merishausen herum. Aus Mangel an edleren Obstsorten<br />

wurden einst in alter Zeit die wilden Apfel-, Birn- und<br />

Kirschbäume höher eingeschätzt als heute, und in Neunkirch der<br />

Kehre nach vergeben (57, p. 158/159). In der Neuhauser Öffnung<br />

von 1554 heißt es: Niemand soll bärhafte böum, welcher Art<br />

sie auch seien, weder auf der Allmend, noch in Holz und Feld<br />

abhauen (47, p. 50). Nach einem Gemeindebeschluß von 1745<br />

durfte in Merishausen vor dem 19. des Herbstmonats niemand<br />

Holzäpfel und Holzbirnen nehmen. Es soll auch niemand solche<br />

in die Stadt tragen noch führen. 1 ) Am 2. November 1750 wurde<br />

in Schaffhausen verfügt: Das Mosten des Obstes, der Holzäpfel<br />

und Birnen, als welche zu armer Leuten Nahrung sehr dienlich<br />

sein können, ist bei zehn Mark Silber und Androhung der Verschüttung<br />

des aus solchem Obste gewonnenen Getränkes verboten<br />

(19, V/127). Im Jahre 1764 erfuhr der Rat zu Schaffhausen,<br />

daß einige Neuhauser gemostet hatten. Die Fehlbaren mußten<br />

sich vor der Obrigkeit verantworten. Sie entschuldigten sich, daß<br />

sie es erst getan, als aller Wein verkauft war und daß sie die<br />

schadhaften Aepfel nicht verfaulen lassen wollten. Trotzdem<br />

') Freundliche Mitteilung von Reallehrer A. Steinegger, Neuhausen.

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