05.11.2013 Aufrufe

Kummer - NGSH

Kummer - NGSH

Kummer - NGSH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

_.^.^.^.^.^.^..^_.*_.^_.^ 48 -»-*-*-*—*-*—*-*—<br />

1590, 3. Dezember. (Vertrag der Bürer zu Biberach = Bibern).<br />

Hans Bürer und seine Brüder sollen berechtigt sein, ihre<br />

Hölzer nach dem Hau einzubannen. Sobald das Holz aber wieder<br />

gewachsen ist, müssen sie dieselben dem allgemeinen Weidgang<br />

überlassen. „Von den wegen vile der Aicheln dieselbigen durch<br />

Ire Schwyn nicht uffgefrezt werden möchten, sollen und mögen<br />

sy die Biberacher allgemainlich ainer wie der ander ufflesen." 1 )<br />

1728 (Pachtvertrag v. Aazheim). Gerät der Ackeret, so hat der<br />

Meier von Aazheim 4 — 6 Schweine vom Gotteshaus zu nehmen. 2 )<br />

1760 war ein besonders ergiebiger Ackeret. Damals wurden<br />

im Asenberg, Schmerlat und auf der Wanne in Neunkirch über<br />

1000 Mutt (über 89100 1) aufgelesen, und zwar durfte der Vierund<br />

Fünfrößler vier Personen schicken, der Dreirößler drei, die<br />

Zweirößler, Stiermannen und Thauner eine Person. (57, p. 146/48.)<br />

1918 wurden im Kanton Schaffhausen gemäß Verfügung des<br />

Schweizerischen Volkswirtschaftsdepartements vom 5. September,<br />

bezw. den Ausführungsvorschriften des Regierungsrates des Kantons<br />

Schaffhausen vom 2. Oktober, insgesamt 169840 kg Eicheln<br />

gesammelt. Der Bund zahlte dem Kanton 30 Rp. für das kg,<br />

dieser den Sammlern 25 Rp. Die Eicheln wurden in der Brauerei<br />

Falken zur Mahlfähigkeit gedörrt und hernach an die schweizerischen<br />

Kaffeesurrogatfabriken verkauft. (23, Nr. 5/6, 1919.)<br />

In Lohn und Hemmenthai hört man noch die Redensart: „Es<br />

hat i d'Achele g'lüt." Vielleicht hat man in früheren Zeiten jeweilen<br />

den Beginn des Aeckeret (wie den Beginn der Weinlese)<br />

durch ein Glockenzeichen bekannt gegeben. Heutzutage verwendet<br />

man den Ausdruck allerdings nur noch spaßhaft. Hat jemand<br />

in Lohn tüchtig gelogen, sodaß man die faustdicke Lüge ohne<br />

weiteres merkt, so heißt es: „Es hat i d'Achele g'lüt". Und wird<br />

in Hemmenthai ein langweiliger Erzähler mit seiner Geschichte<br />

nicht fertig, so sagen die Zuhörer, um der Sache ein Ende zu<br />

machen : „Jo, und denn hät's i d'Achele g'lüt, und du hascht de<br />

Sack vergesse!"<br />

Als den Rest einer uralten Volkssage, aus der Zeit, da die<br />

Eiche noch verehrt wurde, darf wohl nachfolgende Erzählung aus<br />

*) Freundliche Mitteilung von Reallehrer E. Steinemann, Schaffhausen.<br />

2 ) Freundliche Mitteilung von Reallehrer A. Steinegger, Neuhausen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!