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Kummer - NGSH

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(Rams.) oder Margrêtlihor (U. Hallau). Die Grassamen etc. in<br />

der Scheune nennt man „Heublueme". Heublumendämpfe sind<br />

ein Volksmittel gegen Zahn- und Ohrenweh. Uebrigens gibt es<br />

heutzutage in der Scheune nicht mehr so viele Heublumen, da<br />

mit der Heuernte begonnen wird, wenn die Gräser zu blühen<br />

beginnen. Früher wartete man zu, bis der Kümmel reif war<br />

(Schleith.), oder gar bis die Samen reif wurden, damit sich der<br />

Boden wieder besame. — Futter suchen mit der Sichel nennt<br />

man „grase". Eine Frau, welche das tut, ist „e Graseri". Früher<br />

war das Grasen viel mehr Mode als heute. Anton Pletscher<br />

(42, p. 77) erzählt uns davon: An geeigneten Stellen belustigten<br />

sich die Graserbuben mit dem Spiel des „Hampflewerfens". Jeder<br />

von ihnen leerte seinen mit Gras gefüllten Schnappsack auf einen<br />

bezeichneten Platz. Der entstandene Grashaufen war das Ziel,<br />

nach welchem jeder seine Sichel von einem abgeschrittenen Standpunkte<br />

aus warf. Der, dessen Sichel am nächsten oder gar in<br />

den Haufen traf, hatte ihn gewonnen und belud damit seine<br />

Hutte. Der Förster war ein gefürchteter Mann. Er klagte die,<br />

welche schädlich gegrast und geholzt hatten, bei der Behörde<br />

ein. Sie mußten vor Gericht erscheinen und wurden um Geld<br />

gebüßt; einen halben bis zu einem Gulden und mehr konnte die<br />

Buße betragen. Vom Förster hatten die grasenden Knaben und<br />

Mädchen folgendes Reimspiel: Sie bildeten einen Kreis. Einer<br />

trat in die Mitte mit einer saftigen Schmiele in der linken Hand.<br />

Mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand drängte<br />

er den Saft gegen die durch das Abschneiden entstandene Oeffnung<br />

des Halmes und sagte:<br />

„Schmäle, Schmäle, gang is Land,<br />

Zag is, wo de Forster stand.<br />

De Forster stöt uf sine Füeße,<br />

Lot alli Grasermeitli grüeße."<br />

Die Richtung des austretenden Safttröpfchens an der Halmöffnung<br />

sollte den Stand des gefürchteten Mannes im Banngebiet<br />

anzeigen, während man auf der entgegengesetzten Seite vor ihm<br />

sicher zu sein glaubte.<br />

Zea Mays L., Mais.<br />

Meis. Im Kanton Schaffhausen nur als Grünfutter angebaut.

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