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meisten Beringer Kirschen wurden zur Kirschwasserbereitung verwendet.<br />
Ein kleinerer Teil wurde gedörrt und im Winter gekocht<br />
gegessen. Die Beringer hatten eine eigene Sorte mit kleinen,<br />
aber sehr süßen Früchten, die sogenannten „Beringerchriesi".<br />
Weniger süß, aber größer waren die „Siblingerchriesi". Andere<br />
Sorten sind die „Langstieier", „Schnallchriesi" (Chneller), die<br />
„Achelechriesi" (Begg.) und die „Lowerzer". Auch die Gemeinden<br />
Löhningen, Guntmadingen und Schieitheim hatten früher<br />
schöne Kirschpflanzungen. Seit einigen Jahren ist die Schrotschußkrankheit<br />
im Klettgau den Kirschbäumen geradezu verhängnisvoll<br />
geworden.<br />
Will man die Kirschen „brennen", d. h. zu Kirschwasser verarbeiten,<br />
so werden sie erst gepflückt, wenn sie vollständig reif<br />
sind und einzuschrumpfen beginnen. Dann werden sie vier bis<br />
fünf Wochen in einem Fasse aufbewahrt bis zum Brennen. Der<br />
kupferne Brennhafen faßt etwa fünfzig Liter. Wenn die Masse<br />
zu dampfen beginnt, wird der Brennhut aufgesetzt. Etwa zwei<br />
Stunden lang fließt dann „bindfadenzart" guter Kirsch heraus.<br />
Ein Brand liefert fünf bis sechs Liter Kirsch, sofern die Kirschen<br />
schön reif und trocken geerntet worden waren, sonst nur drei<br />
bis vier Liter. In den sechziger Jahren wurden einmal in Beringen<br />
in einem einzigen Jahre fünfzehn Saum Kirsch (2250 1) gebrannt<br />
und in Weinwagen fortgeführt. Die Maß (1Y 2 0 galt Fr. 2. —;<br />
in den achtziger Jahren galt dann die Maß Fr. 7. 50. ')<br />
Anton Pletscher berichtet von der Kirschernte in Schieitheim<br />
(42, p. 78) folgendes: „In meiner Jugendzeit, den dreißiger Jahren,<br />
habe ich noch in den Rütenen im Vorholz, im Birbistel, in<br />
den Fohren, in Uchben und im alten Hasental außer den Apfel-,<br />
Birnen- und Zwetschgenbäumen auch viele Kirschbäume gesehen.<br />
Im Vorholz und Gündistal standen ganze Kirschbaumreihen. Auf<br />
den teils bewaldeten, teils angebauten Orten des ehemaligen<br />
Weidelandes auf der Burkhalde, in der Kehle, auf dem Setzili<br />
und Burkacker sah ich ebenfalls Kirschbäume, welche aber nur<br />
Holzkirschen trugen. Die Zeit, und eine Blattkrankheit (Schrotschuß?)<br />
in den fünfziger Jahren, haben die schönen Bäume,<br />
') Freundliche Mitteilung von Reallehrer E. Schwyn, Schaffhausen, und E.<br />
Walter, Lehrer, Guntmadingen.