Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Allium sativum L., Knoblauch.<br />
Chnoblich. Bei Keuchhusten-, Masern- und Scharlachepidemien<br />
werden kleinen Kindern als Abwehrmittel Knoblauchzwiebeln in<br />
einem Säcklein um den Hals gehängt.<br />
Familienname in Schaffhausen: Hainrich Knobloch 1467.<br />
A. porrum L., Winterlauch.<br />
Lauch, Lauchstengel. Zutat in die Suppe.<br />
A. vineale L., Weinberglauch.<br />
Läuchli: Thay., wilde Chnobli: Rafz. Wild in Obstgärten. In<br />
Thayngen verwendet man Lauchblätter mit Blättern des Wiesenkerbels<br />
und Böllenschalen zum Ostereierfärben.<br />
A. Schcenoprasum L„ Schnittlauch.<br />
In Gärten kultiviert, wild am Rhein. Rhibölle: Rüdl. Wird zart<br />
geschnitten auf Rindfleischsuppe gestreut. Schnittlauch gedeiht<br />
gut, wenn mit Ruß oder Kaffeesatz gedüngt ! Schnittlauchlocken !<br />
A. Cepa L., Zwiebel.<br />
Bolle. Böllehültsche, Bölletünne, Böllesaft, Böllesalot. Setzbölle =<br />
Steckzwiebeln. Alles durenand wie Chrüt und Bolle = großes<br />
Durcheinander. Im Spätsommer, am Dienstag nach Bartholomäus<br />
(24. August) findet in Schaffhausen der „Barthlimes"-Markt<br />
oder Böllenmarkt statt. Sack reiht sich an Sack, die ganze Hintergasse<br />
hinunter, vom Tiergarten bis zum Kabishaus (jetzt Stadtbibliothek).<br />
Die Zwiebeln werden aber nicht im Kanton Schaffhausen<br />
gepflanzt, sondern sie stammen meist aus der badischen<br />
Nachbarschaft, aus der „Höri" und von der Insel Reichenau.<br />
Regnet es am Böllenmarkt, so gibt es eine „Böllensuppe". Auch<br />
die Stadt Bern hat ihren alteingelebten „Ziebelemärit". Bei festlichen<br />
Aufzügen nehmen die Schaffhauser ihren Bock und den<br />
großen Bollen mit. „Bölleland" und „Schaffhuser Bolle" ! Böllentünne<br />
= Böllenkuchen ist eine Schaffhauser Spezialität.<br />
Die Verwendung der Zwiebel als Volksheilmittel ist alt. Man<br />
schnetzelt zum Beispiel kleine Zwiebeln und siedet sie mit Kandiszucker<br />
und etwas Wasser. Dann wird die Sache gesiebt und<br />
der „Böllensaft" als Hustenmittel verwendet. — Man legt auch<br />
ins Innere einer großen, ausgehöhlten Zwiebel Stücke von Kandiszucker.<br />
Der entstehende Saft wird aus der Zwiebel getrunken<br />
und ist ebenfalls ein gutes Hustenmittel. — Geschnetzelte Zwie-