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erstreckte sich die Holzbirnenzeit aus dem 18. Jahrhundert in das<br />
erste Viertel des 19. hinein. Auf den Allmenden standen große<br />
Holz-, d. h. unveredelte Birnbäume, deren Ertrag unter die armen<br />
Familien als Holzbirnengabe verteilt wurde. Die kleinen<br />
harten Früchte reiften erst im Spätherbst. Man schüttelte sie von<br />
den Bäumen, breitete sie auf der „Laube" aus und ließ sie teig<br />
werden, worauf sie gedörrt und in großen Trögen, wie sie noch<br />
auf manchem Estrich stehen, aufbewahrt und als Zukost gegessen<br />
wurden. Pletscher hat in seiner Jugendzeit noch drei solcher<br />
Holzbirnbäume im Gemeindefeld stehen sehen, Bäume wie Eichen<br />
(42, p. 82). Auf dem Buchberg in Thayngen, am Rand der Flühen,<br />
stehen z. Z. noch zwei alte Holzbirnbäume, im Volksmund<br />
„'s Wegelins Birebömm" geheißen. Viele Holzbirnen hat es noch<br />
in der Gegend der Küssaburg.<br />
Einige Angaben über die Holzbirnen enthält auch die „Geschichte<br />
von Gächlingen" von E. Bührer. Die Gemeinderechnung<br />
von 1648 enthält den Posten: 1 Pfund, 18 Schilling, „als man<br />
holzbirren ußgeben." Im Jahre 1659 wurde in Gächlingen beschlossen,<br />
„denjenigen, so Bihren außgeben, soll für ihre Mühe<br />
mehreres nicht dan jedem 12 Schilling gegeben werden." 1786<br />
wählte die Gemeinde einen Birnenhüter und beschloß : „Es soll<br />
niemand an das Ops gehen bei Straf von 1 Gulden, und so ein<br />
Kind einen solchen Frevel getan hätte, soll es in das Bärhüsli<br />
gesetzt werden."<br />
Heutzutage sind die herben Holzbirnen vor der Jugend wohl<br />
sicher! In Schieitheim fällt die Periode der „gezweiten", d. h.<br />
veredelten Birnbäume mit der Aufhebung des Weidganges zusammen<br />
und beginnt mit den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts.<br />
In der von Dr. Bächtold entworfenen Gemeindefeldordnung<br />
stand die Bestimmung, daß jeder Besitzer eines Grundstückes,<br />
das nicht gepflügt werden könne, gehalten sei, es mit<br />
einer Anzahl „gezweiter" Baumsetzlinge zu bepflanzen. Es wurde<br />
auch ein Gemeindebaumputzer bestellt. Die aus jener Zeit stammenden<br />
Bäume trugen meistens herbes, spätes Obst, so die<br />
Brünnler-, die Kirsch-, die Chörbel- und Weißbirne, welche Sorten<br />
jetzt kaum mehr gefunden werden (42, p. 83). Andere, zum<br />
Teil ausgestorbene oder aussterbende Birnsorten aus Thayngen,<br />
Opfertshofen und andern Orten sind zum Beispiel die Bergler-,