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wurden sie gebüßt. Aehnlich ging es einigen anderen, die sich<br />
Zwetschgenwasser gebrannt hatten. (57, p. 45.)<br />
Von den Apfelsorten zu sprechen, welche in der guten alten<br />
Zeit im Schaffhauser Land vorhanden waren und zum Teil jetzt<br />
noch vorhanden sind, wäre ein gewagtes Unternehmen. Es würde<br />
eines langen, eingehenden Studiums bedürfen, um all die vielen<br />
Lokalsorten und Lokalnamen in den verschiedenen Gemeinden<br />
eindeutig festzustellen. Vielleicht nimmt sich einmal ein Obstkenner<br />
dieser Arbeit an. Anfänge dazu sind ja vorhanden. Die<br />
älteste, urkundlich genannte Lokalsorte im Kanton ist wohl der<br />
Tettlingerapfel. Der Chronist Rüeger (f 1606) sagt: „Von diesem<br />
fleckle (bei Gächlingen gelegen) werdend one Zwïfel härkommen<br />
die lieblichen, guoten und gsunden, so man noch Tettlinger<br />
öpfel namset. Si gebend ein kostliche, guote latwergen<br />
für kranke und hitzige lüt an den leberen." (6, II/l.)<br />
Gute, neue Lokalsorten, aus Sämlingen entstanden, sind : Der<br />
Aeckerliapfel (verbreitet auf dem untern Reiath und im angrenzenden<br />
badischen Gebiet), der Hallauer Maienapfel, der Rüdlinger<br />
Weißapfel (verbreitet in Rüdlingen, Lottstetten, Jestetten, Rafz,<br />
Osterfingen), der Löhninger Rosenapfel (39, p. 14). Die Obstbaumzählung<br />
im Kanton vom Jahre 1886 ergab 76,840 Apfelhochstämme,<br />
diejenige von 1926 deren 84,407 (40).<br />
P. communis L., Birnbaum.<br />
Birebomm, Holzbirebomm. — Birestückli, Birewegge, Biremost. —<br />
In Beringen werden die Holzbirnen „Holzgüggel" genannt. Die<br />
Fruchtknospen im Frühling nennt man „Bolle", in Opfertshofen<br />
auch „Bärbolle".<br />
De Joggeli got go Birrli schüttle,<br />
d'Birrli wend nid falle usw.<br />
Konstanz lit am Bode-, Bodesee,<br />
O du dicki Biresalomê!<br />
Birelibueb, Birelibueb, sitzt dort uf der Tanne,<br />
Günt di gäle Birrli ab, löt di grüene hange.<br />
(Thay.)<br />
(Schaffh.)<br />
Wie die Holzäpfel, so hatten in früheren Zeiten auch die<br />
Holzbirnen für die Ernährung des Volkes eine gewisse Bedeutung.<br />
Nach Anton Pletscher sen. (1827—1916), in Schieitheim,