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Schöne große Linden stehen beim Schützenhaus auf der Breite<br />
in Schaffhausen; die ältesten Bäume stammen wohl aus dem<br />
Jahre 1537 (26). Ein prächtiger Baum steht beim Schützenhaus<br />
in Stein a. Rh. (wohl 1636 gepflanzt). 1 ) Vier stattliche Bäume<br />
stehen bei Buchberg (einer beim Pfarrhaus Buchberg, einer beim<br />
Lindenhof und zwei zwischen Lindenhof und Murkathof). Das<br />
Kirchlein von Löhningen (1606 erbaut) ist von einer großen Linde<br />
überschattet. Ein stattlicher Baum ist im Hardttal bei Osterfingen.<br />
Die größte Linde der Gegend steht aber beim ehemaligen<br />
Kloster Katharinental unweit Dießenhofen<br />
(„Klosterlinde"). Die Legende berichtet,<br />
der Baum sei zur Erinnerung an die Errettung<br />
des Klosters durch Nikiaus von der<br />
Flüe (28. Oktober 1460) gepflanzt worden.<br />
2 ) Dazu ist zu sagen, daß der Baum<br />
unmöglich so alt sein kann, und daß überhaupt<br />
die Errettung des Klosters durch<br />
Nikiaus von der Flüe von Archivar R. Durrer<br />
in Stans bestritten wird (E. Wüscher-<br />
Becchi : Kulturgeschichtliche Bilder aus dem<br />
Klettgau und Hegau 1927, p. 76). Weit<br />
berühmt war einst die große Linde im<br />
Baumgarten des Klosters Allerheiligen in<br />
Schaffhausen. Der Baum ist in Rüegers<br />
Chronik beschrieben. Er fiel 1738 einem<br />
Gewittersturm zum Opfer.<br />
Früher wurde unter Linden Gericht<br />
gehalten. Aus dem Gebiet habe ich folgende<br />
urkundliche Belege:<br />
Lindenblüte.<br />
5. September 1390. Joh. Has, Landrichter<br />
im Klettgau, an Stelle des Grafen Joh. von Habsburg dem<br />
Jüngeren, erklärt auf dem Landtag bei Schaffhausen „ze de Linden",<br />
daß nach alten Privilegien derer von Schaffhausen die von<br />
der Elisabeth der Frommherzin gegen dieselben erwirkte Acht<br />
des Hofgerichtes zu Rottweil aufgehoben sei (50, Nr. 1249).<br />
') Rippmann F.: „Ueberblick über die Geschichte der Standschützen in<br />
Stein a. Rh."<br />
-) Anzeiger am Rhein, Nr. 127, vom 27. Okt. 1920.