**Glandula 19 - Netzwerk Hypophysen- und ...
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Begleiterkrankungen<br />
Neben den Beschwerden am Tage<br />
haben Patienten mit OSAS ein erhöhtes<br />
Risiko für eine arterielle Hypertonie,<br />
eine pulmonale Hypertonie,<br />
nächtliche Herzrhythmusstörungen,<br />
Myokardinfarkte <strong>und</strong> zerebrovaskuläre<br />
Komplikationen<br />
(Schlaganfall). Dieses erhöhte Risiko<br />
für Komplikationen im Bereich der<br />
Gefäße beruht wahrscheinlich auf<br />
einer Kombination aus mechanischen<br />
<strong>und</strong> metabolischen Folgen der<br />
Atemwegsverengung <strong>und</strong> dem<br />
daraus resultierenden Einfluss auf<br />
das autonome Nervensystem, z. B.<br />
dem wiederholten Anstieg des Sympathikotonus<br />
(der für „Stressreaktionen“<br />
verantwortliche Teil des<br />
Nervensystems), ausgelöst durch die<br />
Arousals.<br />
Abbildung 1: Maske für die CPAP-Therapie: Über den Schlauch links im Bild<br />
verhindert ein steter Luftstrom den Kollaps der Atemwege im Schlaf.<br />
CPAP – die Therapie der Wahl<br />
Im Jahr <strong>19</strong>81 beschrieb die australische<br />
Arbeitsgruppe um Collin Sullivan<br />
die nasale CPAP-(continuous<br />
positive airway pressure-)Therapie,<br />
die als effektive, für den Patienten<br />
akzeptable Behandlungsform des<br />
OSAS innerhalb weniger Jahre<br />
überall auf der Welt zur Therapie der<br />
Wahl des OSAS wurde. Bei der<br />
CPAP-Therapie wird über eine Nasenmaske<br />
kontinuierlich ein konstanter<br />
Überdruck in die oberen<br />
Atemwege appliziert (Abb. 1 <strong>und</strong> 2).<br />
Auf diese Weise wird durch eine<br />
„pneumatische Schienung“ der inspiratorische<br />
Atemwegskollaps mechanisch<br />
verhindert. Durch diese<br />
Therapie kann die Anzahl der nächtlichen<br />
Atempausen in der Regel annähernd<br />
auf das Niveau Ges<strong>und</strong>er<br />
gesenkt werden. In der Folge wird<br />
sowohl die Schlaffragmentation<br />
durch Arousal-Reaktionen weitgehend<br />
verhindert als auch die physiologische<br />
Schlafarchitektur wiederhergestellt.<br />
Dadurch kann die<br />
Symptomatik des OSAS, wie z. B.<br />
die Tagesmüdigkeit, deutlich verbessert,<br />
die hohe Unfallrate im Straßenverkehr<br />
<strong>und</strong> am Arbeitsplatz fast bis<br />
Abbildung 2: CPAP-Gerät im Einsatz: Die Schlafarchitektur wird normalisiert, der Betroffene ist<br />
tagsüber erholt <strong>und</strong> schnarcht nachts auch nicht mehr.<br />
auf das Niveau Ges<strong>und</strong>er gesenkt,<br />
das Auftreten von Folgeerkrankungen,<br />
z. B. der kardiovaskulären Komplikationen,<br />
wahrscheinlich reduziert<br />
<strong>und</strong> möglicherweise auch die<br />
Sterblichkeit verringert werden.<br />
Schlafapnoe-Syndrom<br />
<strong>und</strong> Insulinresistenz<br />
Mit dem Aspekt der Komplikationen<br />
des Schlafapnoe-Syndroms beschäftigt<br />
sich an der Medizinischen<br />
Klinik 1 an der Universität Erlangen-<br />
Nürnberg eine gemeinsame endokrinologisch-pneumologische<br />
Arbeitsgruppe.<br />
Im Mittelpunkt ihrer Forschungen<br />
steht vor allem der Aspekt<br />
der Insulinresistenz. Gemeint ist<br />
damit ein – im Vergleich zum Ges<strong>und</strong>en<br />
– schlechteres Wirken von<br />
Insulin an der Zelle. Die bekannteste<br />
Funktion des Insulins besteht darin,<br />
die Einschleusung von Glukose<br />
(„Zucker“) in die Körperzellen zu<br />
ermöglichen, wo diese dann zur<br />
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GLANDULA <strong>19</strong>/04