**Glandula 19 - Netzwerk Hypophysen- und ...
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Aus der Forschung<br />
Abbildung 2: Somatostatin bindet an 5 verschiedene Rezeptoren (sst1 bis sst5), die alle eine<br />
identische Aminosäuresequenz in der 7. membranquerenden Region (im Schema unten rechts<br />
dargestellt) besitzen.<br />
Abbildung 3: Spezifische Funktionen der Somatostatin-Rezeptor-Subtypen.<br />
insgesamt gute Verträglichkeit nachweisen.<br />
Bei kontinuierlicher subkutaner<br />
Gabe über eine Woche kam es<br />
zu einem signifikanten Abfall der<br />
IGF-1-Spiegel. Nebenwirkungen beinhalteten<br />
vorwiegend Unregelmäßigkeiten<br />
des Stuhlgangs <strong>und</strong> Magen-Darm-Beschwerden,<br />
seltener<br />
Übelkeit <strong>und</strong> Kopfschmerzen. Ähnlich<br />
wie für Octreotid <strong>und</strong> Lanreotid<br />
waren diese Symptome meist nur<br />
anfänglich nachweisbar <strong>und</strong> bildeten<br />
sich unter anhaltender Medikation<br />
wieder zurück. Dies gilt auch für die<br />
anfänglich gestörte Glukosetoleranz.<br />
Van der Hoek <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
(J Clin Endocrinol Metab 2004;<br />
89:638-45) führten eine erste Studie<br />
zur Untersuchung der Wachstumshormon-Hemmung<br />
bei Patienten<br />
mit Akromegalie durch. Acht von 12<br />
behandelten Patienten sprachen in<br />
gleichem Maße auf die einmalige<br />
Gabe von Octreotid <strong>und</strong> SOM230<br />
an, drei der Patienten jedoch nur auf<br />
die Gabe von SOM230. Einer der<br />
12 Patienten sprach allein auf Octreotid<br />
an. Länger dauernde Untersuchungen<br />
müssen klären, inwiefern<br />
die postulierten Vorteile von<br />
SOM230 in Bezug auf die Hemmung<br />
der Wachstumshormon-Spiegel<br />
<strong>und</strong> eine Verkleinerung des <strong>Hypophysen</strong>tumors<br />
bei der Behandlung<br />
nachweisbar sind <strong>und</strong> ob das<br />
breite Bindungspektrum von<br />
SOM230 zu unerwünschten Nebenwirkungen<br />
bei den behandelten Patienten<br />
führt.<br />
In einer ersten multizentrischen Studie<br />
wird der therapeutische Nutzen<br />
von SOM230 bei Patienten mit<br />
Akromegalie zurzeit geprüft. Studienzentren<br />
in Deutschland sind die<br />
Klinik für Endokrinologie, Universitätsklinikum<br />
Essen (Studienleiter<br />
Priv.-Doz. Dr. Stephan Petersenn)<br />
<strong>und</strong> die Medizinische Klinik, Klinikum<br />
Innenstadt in München (Studienleiter<br />
Priv.-Doz. Dr. Jochen<br />
Schopohl). Eine weitere multizentrische<br />
Studie soll den Einsatz von<br />
SOM230 bei Patienten mit neuroendokrinen<br />
Tumoren klären (Studienzentrum<br />
in Deutschland Charité-<br />
Campus Virchow-Klinikum, Hepatologie<br />
<strong>und</strong> Gastroenterologie, Studienleiter<br />
Prof. Dr. Bertram Wiedenmann).<br />
Langfristig ist entsprechend<br />
dem interessanten Bindungsprofil<br />
von SOM230 der mögliche Einsatz<br />
bei der Behandlung weiterer Tumorerkrankungen<br />
zu untersuchen, so bei<br />
<strong>Hypophysen</strong>adenomen anderer Ätiologie<br />
<strong>und</strong> bei differenzierten<br />
Schilddrüsenkarzinomen.<br />
Priv.-Doz. Dr. Stephan Petersenn,<br />
Klinik für Endokrinologie,<br />
Zentrum für Innere Medizin,<br />
Universitätsklinikum Essen<br />
GLANDULA <strong>19</strong>/04 37