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6 Grundlagen aus Anwendersicht

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6 <strong>Grundlagen</strong> <strong>aus</strong> <strong>Anwendersicht</strong><br />

tem. Außerdem muss man verstehen, dass Unix und Linux eng zusammenhängen –<br />

wer einen Linux-Rechner administrieren kann, braucht nur eine sehr kurze Einarbeitungszeit,<br />

um andere Unix-Systeme wie Solaris oder BSD zu verstehen. Alle diese<br />

Systeme haben eine Gemeinsamkeit: Für Windows-Anwender wirken sie zunächst<br />

»anders« und »ungewohnt«, vielleicht sogar »umständlich«. Aber die Entwickler haben<br />

sich etwas bei der Konstruktion dieses Systems gedacht, und wir wollen Ihnen<br />

diese Gedanken nun näherbringen.<br />

Von<br />

Programmierern für<br />

Programmierer<br />

Zuerst einmal wurde Unix von Programmierern für Programmierer 2 entwickelt.<br />

Auf einem System können mehrere Benutzer mehrere Programme gleichzeitig nutzen,<br />

zum Beispiel um Software zu entwickeln oder anderweitig zu arbeiten. Die Benutzer<br />

sowie die einzelnen Programme können Daten gemeinsam nutzen sowie diese auf<br />

eine kontrollierte Art und Weise <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen. Das Design von Unix setzt dabei<br />

einigermaßen intelligente Benutzer vor<strong>aus</strong>, die in der Regel wissen, was sie tun<br />

– sollte dies aber nicht der Fall sein oder sind böswillige Angreifer am Werk, ist<br />

das System durch die Implementierung von unterschiedlichen Benutzerkonten mit<br />

einem konsistenten Rechtesystem gut vor Manipulationen geschützt.<br />

All diese Ziele unterscheiden sich nun gewaltig von denen eines Einbenutzerbetriebssystems,<br />

das auch Anfängern ermöglichen will, eine Textverarbeitung zu benutzen.<br />

Dort möchte man die Benutzer führen und ein Stück weit auch bevormunden,<br />

da das System meistens besser weiß, was gut für den Anwender ist, als dieser<br />

selber.<br />

6.1.1 Kleine, spezialisierte Programme<br />

Das genaue Gegenteil ist bei Programmierern oder anderweitig erfahrenen Anwendern<br />

der Fall: Sie erwarten von einem System, dass es die ihm gestellten Aufgaben<br />

effizient löst. Das System muss sich nicht um seine Benutzer kümmern, denn diese<br />

wissen in der Regel selbst, was sie wollen und wie sie es erreichen können. Das<br />

System muss dazu flexibel und mächtig sein, was Unix auf dem folgenden Weg zu<br />

erreichen versucht:<br />

Anstatt große und funktionsbeladene Applikationen anzubieten, werden kleine,<br />

spezialisierte Programme bereitgestellt. Jedes Programm sollte idealerweise nur<br />

eine Aufgabe erfüllen, diese aber optimal. Durch vielfältige Kombinationen dieser<br />

»Spezialisten« kann ein Anwender nun flexibel die ihm gestellten Aufgaben<br />

bewältigen.<br />

2 Die Zielgruppe »Programmierer« kann jedoch insgesamt als »professionelle Benutzer« verstanden<br />

werden. In den Anfangstagen der Informatik und damit in den Anfangstagen von<br />

Unix war beides noch identisch.<br />

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