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6 Grundlagen aus Anwendersicht

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Die Unix-Philosophie 6.1<br />

gängigen Linux-Distribution weit<strong>aus</strong> weniger Nacharbeit per Hand erfordert als<br />

ein frisches Windows – schließlich ist alle wichtige Software schon installiert und<br />

sinnvoll konfiguriert.<br />

Aber natürlich ist die Welt nicht perfekt. Alle gängigen Fertig-PCs werden mit<br />

Windows <strong>aus</strong>geliefert, da die meisten Hersteller und Händler besondere Verträge<br />

mit Microsoft geschlossen haben. Dass der Kunde dann für Windows bis zu mehrere<br />

hundert Euro bezahlt, auch wenn er diese Software nicht wünscht, sei einmal<br />

dahingestellt. Auf jeden Fall erfordert ein neuer PC mit Windows nicht allzu viel<br />

Handarbeit – das System ist schließlich schon installiert.<br />

Der Schein trügt<br />

Ein neuer PC mit Linux dagegen muss (bis auf wenige Ausnahmen) erst einmal<br />

installiert werden. Ein weiteres Problem von Linux liegt in der mangelhaften Hardwareunterstützung,<br />

die zugegeben an einigen wenigen Stellen immer noch Bastelarbeit<br />

erfordert. Aber seien wir ehrlich: Wer ist für die Bereitstellung korrekter,<br />

funktionsfähiger Treiber zuständig? Freie, unbezahlte Programmierer, die Linux in<br />

ihrer Freizeit weiterentwickeln, oder nicht doch die Hardwarehersteller selbst, die<br />

im Übrigen auch die Windows-Treiber samt aller einfachen Installationsroutinen<br />

zur Verfügung stellen? An diesem Punkt bewegen wir uns leider argumentativ im<br />

Kreis: Denn solange sich die mehrheitlich professionellen Linux/Unix-Anwender<br />

noch mit halbfertigen Bastellösungen auch seitens der Hardwarehersteller zufriedengeben,<br />

wird sich an dieser Situation so schnell nichts ändern.<br />

Fakt ist und bleibt jedoch die Eigenschaft von Linux, dass es sich sehr gut administrieren<br />

und anpassen lässt. Im Moment versucht man hier einen dualen Ansatz: Der<br />

Anwender soll ein System möglichst benutzerfreundlich und einfach installieren<br />

und bedienen können, aber trotzdem weiterhin die gewohnten mächtigen Möglichkeiten<br />

zur Personalisierung haben. Dieses Ziel ist zwar vielleicht noch nicht in<br />

vollem Umfang erreicht, aber man ist bereits auf einem guten Weg.<br />

6.1.5 Netzwerktransparenz<br />

Ein weiterer wichtiger Ansatz der Unix-Philosophie ist die Netzwerktransparenz. Bei<br />

einem durchdachten und konsistenten Mehrbenutzer- und Mehrprogrammkonzept<br />

hat man natürlich auch mit mehreren Rechnern keine Probleme. Die Netzwerktransparenz<br />

spiegelt sich schon in einem in Unix allgegenwärtigen Modell wider: dem<br />

Modell von Dienstnehmer (engl. client) und Dienstgeber (engl. server).<br />

Bei diesem Prinzip der Systemarchitektur nutzt ein Client – meist ein direkt vom Benutzer<br />

gesteuertes Programm – die Dienste eines Servers. Ob dieser Server nun ein<br />

entfernter Rechner mit spezieller Software oder ein lokal im Hintergrund ablaufendes<br />

Programm ist, kann transparent geändert werden. Einige interessante Beispiele<br />

für die Netzwerktransparenz von Unix/Linux wollen wir im Folgenden aufzählen:<br />

Lokalerodernetzwerkbasierter<br />

Dienst?<br />

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