6 Grundlagen aus Anwendersicht
6 Grundlagen aus Anwendersicht
6 Grundlagen aus Anwendersicht
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 <strong>Grundlagen</strong> <strong>aus</strong> <strong>Anwendersicht</strong><br />
kann mittlerweile sogar von exotischen Geräten wie USB-Sticks gestartet werden,<br />
wobei die meisten Anwender doch lieber bei CD/DVD-Laufwerken und Festplatten<br />
bleiben.<br />
Die ersten Wird nun auf einem der im BIOS angegebenen Bootlaufwerke ein zu startendes<br />
512 Byte Betriebssystem gefunden, wird dieses auch geladen. Auf allen bootfähigen Medien<br />
wird nämlich nach einem gültigen MBR (Master Boot Record) gesucht.Diesistzum<br />
Beispiel bei einer Festplatte immer der erste Sektor (= 512 Bytes) der Festplatte. Er<br />
enthält dabei folgende Informationen:<br />
Bootfähige Medien<br />
erkennen<br />
<br />
<br />
<br />
Bootloader<br />
Der Bootloader besteht <strong>aus</strong> Code zum Laden eines Betriebssystems oder <strong>aus</strong><br />
weiteren Bootloader-Codes. Damit von einem Medium gebootet werden kann,<br />
muss dieser Code gültig sein und ein Betriebssystem laden können.<br />
Partitionstabelle<br />
Die Partitionstabelle gibt an, welche Partitionen wo auf dem Medium vorhanden<br />
sind. Die Partitionstabelle besteht <strong>aus</strong> vier Einträgen zu je 16 Byte und ist damit<br />
insgesamt 64 Byte groß. Sie liegt relativ nah am Ende des Bootsektors bei Byte<br />
446.<br />
Magic Number<br />
Die fehlenden 2 Byte 6 bis zum Ende des Sektors werden nun mit einem Wert<br />
gefällt, anhand dessen das BIOS entscheiden kann, ob es sich um ein bootbares<br />
Medium handelt oder nicht: Ist der Wert 0x55aa, so kann der Code am Anfang<br />
des MBR geladen werden. Ändert man diesen Wert, wird das Medium nicht als<br />
bootfähig erkannt.<br />
Unter Linux können Sie sich den MBR mit folgenden Befehlen ansehen, wobei das<br />
Gerät /dev/sda 7 die erste Festplatte im System bezeichnet, 8 von dem in unserem<br />
Beispiel der MBR gezogen werden soll:<br />
# dd if=/dev/sda of=mbr.img count=1 bs=512<br />
# od -x mbr.img<br />
Listing 6.1 Extrahieren und Betrachten des MBR<br />
Sehen wir uns den Bootvorgang weiter an: Hat man Linux auf seinem System<br />
installiert, so wird mit ziemlicher Sicherheit ein Bootloader wie GRUB geladen. Mit<br />
6 Die Partitionstabelle beginnt bei Byte 446 und ist 64 Byte lang – das ergibt 510 von 512 im<br />
MBR zur Verfügung stehenden Bytes.<br />
7 Entsprechend /dev/hda bei älteren Distributionen, die noch nicht die libata verwenden.<br />
8 Die Gerätenamen sind einer der zahlreichen kleinen Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Unix-Derivaten wie Linux und BSD.<br />
182