Lehrerhandreichung (pdf) - Benedikt

Bemerkungen
zum didaktisch-methodischen Einsatz
Die Beschäftigung mit den benediktinischen
Klöstern ist möglich und relevant als ergänzende,
spezifischere Betrachtung einer Reihe
zu „Fremdheit und Nähe – Mensch und Gesellschaft
im europäischen Mittelalter“ 19
sowohl im Lk/Gk 11 möglich. Hier sollen die
Schülerinnen und Schüler Einblicke in „mittelalterliche
Lebensformen im Kontrast zu den
Lebensbedingungen der Industriegesellschaft
heute“ gewinnen. Natürlich bietet sich eine Beschäftigung
mit dem Thema auch und gerade
in der Sekundarstufe I 20 an. Hier besteht laut
Lehrplan Geschichte Hauptschule, Realschule,
Gymnasium (Klassen 7-9/10) auf Seite 182
die Möglichkeit, unter der Großüberschrift „Europa
im Mittelalter“ den Unterpunkt „Klöster
und Kirche als kulturprägende Elemente“
auszuwählen und auszuführen; somit ist eine
klare Anbindung an Lehrpläne und für die Sekundarstufe
I auch an die aktuelle Ausgabe der
Bildungsstandards des Geschichtslehrerverbands
gegeben.
Es ist davon auszugehen, dass die Nähe zu einem
Ausstellungsgegenstand, den man dann
tatsächlich in den Reiss-Engelhorn-Museen in
Mannheim wieder findet, das Interesse der Schülerinnen
und Schüler im Sinne eines lokalen bzw.
regionalen Bezugs erhöht.
Während sich der inhaltliche Schwerpunkt
durch die Benediktinerregel samt deren Beurteilung
mithilfe des vorgelegten Arbeitsmaterials 1
in ca. ein bis zwei Unterrichtsstunden quasi automatisch
ergibt, wird man in der Sekundarstufe I
aufgrund des eher niedrigen Schwierigkeitsgrads
dann wohl die Kurzreihe mit der Beschäftigung
mit einem Klostergrundriss weiterführen. Da
der St. Galler Klosterplan in vielen Lehrwerken
dargestellt wird, stellen wir hier (Arbeitsmate-
rial 2) eine internetbasierte Alternative vor, die
voraussetzt, dass mehrere Computerarbeitsplätze
zur Verfügung stehen. Auf der Seite
http://www.stgallplan.org wird der Klosterplan
mit hoher Detailgenauigkeit dargestellt. Unter
dem Menüpunkt „Suche“ lassen sich (unter
„Stichwortliste“ und „Bestandteile des Plans“)
einerseits rasch die betreffenden Ausschnitte des
Planes auffinden, andererseits die Beischriften
in lateinischer Umschrift und deutscher Übersetzung
lesen. Außerdem werden zu den einzelnen
Stichworten Verweise auf die betreffenden
Bestimmungen der Benediktsregel angegeben.
Die deutschen Texte sind leider nicht fehlerfrei
und auch die Suchfunktionen sind zum Teil nicht
einfach zu benutzen. Es ist daher in jedem Fall
notwendig, dass sich die Lehrkraft vorher mit
diesem Hilfsmittel vertraut macht.
Erst für die Sekundarstufe II gedacht ist die
Auseinandersetzung mit der in der Forschung
lange diskutierten Frage nach der Bedeutung
des St. Galler Klosterplans (Arbeitsmaterial 3).
Als geschichtskultureller und gegenwartsbezogener
Ansatz ließe sich anhand der geplanten
Klosterstatt in Meßkirch der Sinn und Nutzen
einer realen Umsetzung des St. Galler Klosterplans
im Unterricht besprechen. Für die
Sekundarstufe II bietet sich darüber hinaus vor
allem die politische Funktion der frühen Benediktinerklöster
(Arbeitsmaterial 4) an, die im ottonisch-salischen
Reichskirchensystem ihren Höhepunkt
findet und erst im Zusammenhang mit
dem Investiturstreit abebbt. Das gilt auch und
gerade dann, wenn Erweiterungsquellen (siehe
Arbeitsblatt 4), ggf. als Vertiefung, nachbereitende
Hausaufgabe oder Folgestunde, mit in den Unterricht
integriert werden (z. B. bei der Frage der
Itineraraufenthalte oder des Heeresaufgebots).
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19) hier z. B. Lehrplan Gemeinschaftskunde Rheinland-Pfalz in den Jahrgangsstufen 11 bis 13 der gymnasialen Oberstufe, S. 18
20) in z. B. Rheinland-Pfalz in der 8. Klasse
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