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Lehrerhandreichung (pdf) - Benedikt

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Arbeitsmaterial II<br />

Gründung des Klosters Maulbronn 44<br />

Die Gründung der Zisterzienserabtei 45 Maulbronn<br />

in unmittelbarer Nähe der Salzachquellen und der<br />

Wasserscheide zwischen Rhein und Neckar erfolgte<br />

im Jahr 1147/48 noch zu Lebzeiten von Bernhard<br />

von Clairvaux. Durch die alte Römer- und Reichsstraße<br />

war der Ort an Speyer und gegen Osten an<br />

Cannstatt angebunden. (…)<br />

Die Zisterzienser unter Führung von Abt Dieter kamen<br />

aus dem rund acht Kilometer entfernten Eckenweiher,<br />

heute ein Stadtteil von Mühlacker, nach<br />

Maulbronn. In Eckenweiher hatte zehn Jahre zuvor<br />

im Jahr 1138 ein Edelfreier, Ritter Walter von dem<br />

nahe gelegenen Lomersheim, den Zisterziensern aus<br />

Neuburg bei Hagenau im Elsass sein Erbgut zur<br />

Gründung eines Klosters überlassen. Bereits für die<br />

Gründung der Zisterzienser<br />

in Neuburg hatte Walter von Lomersheim 1131<br />

Landgüter gestiftet. In Eckenweiher jedoch waren<br />

die Lage oberhalb der Enz, die Bodenverhältnisse<br />

und die weit abgelegenen Steinbrüche so ungünstig<br />

für den Bau eines Klosters, dass die Zisterzienser an<br />

den geeignete¬ren Ort Maulbronn übersiedelten.<br />

Bischof Gunther von Speyer, Graf von Henneberg<br />

(reg. 1146-1161) (…) unterstützte die Gemeinschaft.<br />

Er übergab den Zisterziensern zurückerlangte<br />

Speyerer Ländereien im oberen Salzachtal.<br />

(…) Durch Zustiftungen vergrößerte sich das Klosterareal.<br />

Auf einem Landstück lag außerdem eine<br />

verlassene Siedlungsstelle. So kamen die Zisterzienser<br />

ihrem Ideal, das Kloster in abgeschiedener oder<br />

unbewohnter Gegend zu bauen, recht nahe.<br />

Der urkundlich verzeichnete Ortsname »Mulenbrunnen«<br />

deutet auf eine Lage an der Quelle (Brunnen)<br />

einer Mühle (von mittelhochdeutsch »mulin«)<br />

hin. Ob eine Mühle auf einem der Stiftungsgüter<br />

selbst oder eine andere weiter flussabwärts dem Ort<br />

seinen Namen gab, ist nicht bekannt. (…) In der<br />

Klostertradition verankerte sich die Erzählung,<br />

nach welcher die Mönche einen Maulesel mit auf<br />

den Weg nahmen und an eben jener Stelle ihr Kloster<br />

errichteten, wo das Tier innehielt und trank.<br />

Arbeitsauftrag II<br />

1. Vergleicht die Sage mit der der Darstellung in einem Klosterführer, die auf historischen<br />

Tatsachen beruht. Arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus.<br />

2. Stellt die Elemente der Sage zusammen, die euch eher fantastisch und unglaubhaft<br />

erscheinen.<br />

3. Sammelt Erklärungen für die inhaltlichen Abweichungen der Sage von der Chronik.<br />

Berücksichtigt dabei, wozu die beiden Texte dienen.<br />

4. Sucht in den Sagenbüchern eurer Heimat oder im Internet (Stichwörter „Klöster, Sagen“,<br />

„Klostersage“ oder die Namen von Klöstern eurer Heimat) Sagen, die sich um ein Kloster<br />

ranken oder von Mönchen und Nonnen handeln.<br />

a) Schreibt einige Stichwörter auf eine Karteikarte und tragt euch die Sagen in Gruppen<br />

oder in der Klasse gegenseitig vor.<br />

b) Versucht anschließend, typische Inhalte von Klostersagen zu benennen.<br />

_________<br />

44) Mueller, Carla, Stober, Karin: Kloster Maulbronn. Deutscher Kunstverlag Berlin München. 2011. S. 10 f.<br />

45) Die Zisterzienser waren eine wichtige mittelalterliche Reformbewegung der <strong>Benedikt</strong>iner. Sie setzten sich dafür ein, dass in<br />

ihren Klöstern die Regeln des hl. <strong>Benedikt</strong> von Nursia, vor allem die Regel „Ora et labora“ (Bete und arbeite), strenger befolgt und<br />

gelebt wurden als bei den <strong>Benedikt</strong>inern. Bernhard von Clairvaux, ein berühmter Zisterzienser, bemühte sich besonders um die<br />

Ausbreitung des Ordens.<br />

Seite 57

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