Blätter der Erinnerung Dr. Kaspar Olevianus - Licht und Recht
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Auf den am 26. Juli 1625 erfolgten Heimgang des großen Herborner Theologen Piscator hatte<br />
Rhoding selbst ein lateinisches Trostgedicht über 2. Timoth. 4,7.8: Ich habe einen guten Kampf gekämpft,<br />
ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten, gefertigt. Hinfort ist mir beigelegt<br />
die Krone <strong>der</strong> Gerechtigkeit usw., Worte, welche ohne Zweifel sich auch auf die Wirksamkeit <strong>und</strong><br />
das Ende Rhodings anwenden lassen.<br />
Hiermit beschließen wir die Reihe <strong>der</strong> Lebensbil<strong>der</strong> aus dem Fre<strong>und</strong>eskreise unseres Olevian,<br />
Welch eine Wolke treuer Zeugen Jesu Christi ist uns doch in denselben begegnet! Sie alle haben mit<br />
jenem bekannt den einigen Trost im Leben <strong>und</strong> im Sterben, wie ihn uns so klar das Kleinod unserer<br />
Kirche, <strong>der</strong> unvergleichliche Heidelberger Katechismus vorhält. Sie alle haben gepriesen die freimächtige<br />
Gnade Gottes gegen alle pelagianische Irrlehren <strong>und</strong> an dem heiligen Gotteswort Alten<br />
<strong>und</strong> Neuen Testamentes als Gottes Offenbarung durch den heiligen Geist festgehalten. Möge die <strong>Erinnerung</strong><br />
an den Heimgang unseres <strong>Olevianus</strong> uns, den spätern Nachkommen, beson<strong>der</strong>s unserm<br />
heute so sehr zusammengeschmolzenen Häuflein von Reformierten in Deutschland es wie<strong>der</strong> recht<br />
ins Bewußtsein bringen, was wir an unserer Kirche <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Bekenntnis haben. Möge <strong>der</strong> Geist<br />
<strong>der</strong> ersten Zeugen, <strong>der</strong> Geist eines Calvin <strong>und</strong> Zwingli, eines Ursinus <strong>und</strong> <strong>Olevianus</strong> uns wie<strong>der</strong> beleben,<br />
daß wir als Kin<strong>der</strong> dieser Märtyrer- <strong>und</strong> Bekennerkirche feststehen in <strong>der</strong> Wahrheit, die allein<br />
freimacht. Dann wird auch unsere Zunge einstimmen in das Gelöbnis, welches wir am 28. Mai<br />
1864 in <strong>der</strong> Kirche des Oratoire zu Paris Professor de Felice ablegen hörten: „Kirche unserer Taufe<br />
<strong>und</strong> unseres Abendmahles, Kirche, in <strong>der</strong> unser Vater <strong>und</strong> unsere Mutter für uns gebetet <strong>und</strong> Gott<br />
unsere Gebete nicht vergessen… Ja, in deinem Schoße wollen wir leben <strong>und</strong> in deinem Schoße wollen<br />
wir sterben, für dich arbeiten, wo es sein muß, <strong>und</strong> dich verteidigen, wenn wir dich verteidigen<br />
sollen, <strong>und</strong> uns dir weihen, wenn wir uns dir weihen sollen, dein sein im Leben <strong>und</strong> im Sterben.“<br />
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