Vorschau Allgemeines Programm Frühjahr 2013 - indiebook
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Wissenschaftsgeschichte 61<br />
Wallstein Verlag<br />
Frühjahr <strong>2013</strong><br />
Christian Holtorf<br />
Der erste Draht zur Neuen Welt<br />
Die Verlegung des transatlantischen Telegrafenkabels<br />
Das erste Transatlantikkabel –<br />
die kurzfristige Überwindung<br />
von Raum und Zeit.<br />
Christian Holtorf<br />
Der erste Draht<br />
zur Neuen Welt<br />
Die Verlegung des<br />
transatlantischen<br />
Telegrafenkabels<br />
ca. 408 S., ca. 35 Abb.,<br />
geb., Schutzumschlag<br />
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)<br />
ISBN 978-3-8353-1242-5<br />
April WG 1681<br />
Im Sommer 1858 wurde das erste elektrische Telegrafenkabel zwischen Europa<br />
und Amerika verlegt. Die spektakuläre Unterwasserverbindung sollte<br />
Raum und Zeit überwinden – ein Projekt, das größten technischen Aufwand<br />
und erhebliches finanzielles Engagement zu rechtfertigen schien. Es gilt als<br />
Geburtsstunde der virtuellen Kommunikation.<br />
Christian Holtorf zeigt allerdings mit der ersten Wissensgeschichte des<br />
Atlantikkabels, dass es sich bei diesem Unternehmen vielmehr zunächst um<br />
einen Fehlschlag handelte. Die Kabelverbindung funktionierte nur knapp vier<br />
Wochen. Seine Recherchen in britischen, kanadischen und US-ameri kanischen<br />
Archiven haben ergeben, dass Missverständnisse, Irrtümer und Fehlverhalten<br />
die technische Entwicklung bestimmten: Die Visionäre täuschten sich, die<br />
Ingenieure ruinierten die Technik, und die Investoren verloren ihr Geld.<br />
Erst kulturelle Veränderungen in der Gesellschaft und die Entstehung<br />
neuer wissenschaftlicher Disziplinen wie der Ozeanographie und der Elektrophysik<br />
brachten später die gewünschten Erfolge. Die Bedeutung des Kabels lag<br />
also weitaus weniger in Globalisierung und Beschleunigung der Kommunikation<br />
als vielmehr in Beobachtung und Erklärung von bis dahin unbekannten<br />
Naturphänomenen. Raum und Zeit gewannen eine neue Gestalt, doch ihre<br />
Überwindung fand (noch) nicht statt.<br />
Der Autor<br />
Christian Holtorf, geb. 1968,<br />
ist Professor für Wissenschaftsforschung<br />
und Wissenschaftskommunikation<br />
an der<br />
Hochschule Coburg. Der Historiker<br />
und Kulturwissenschaftler<br />
arbeitete zuvor im Deutschen<br />
Bundestag und als Abteilungsleiter<br />
im Deutschen Hygiene-<br />
Museum Dresden. 2010 Fellow<br />
der Smithsonian Institution in<br />
Washington D.C.<br />
Veröffentlichungen u. a.:<br />
Escape! Computerspiele als<br />
Kulturtechnik (Hg. mit Claus<br />
Pias, 2007); Tiere. Eine andere<br />
Anthropologie (Hg. mit Hartmut<br />
Böhme, Thomas Macho u. a.,<br />
2004).<br />
auch als E-Book erhältlich