Vorschau Allgemeines Programm Frühjahr 2013 - indiebook
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Wallstein Verlag<br />
Frühjahr <strong>2013</strong><br />
66<br />
Über Literatur<br />
Thorsten Carstensen<br />
Romanisches Erzählen<br />
Peter Handke und die epische Tradition<br />
Die romanische Architektur des<br />
Mittelalters als Vorbild für eine<br />
neue epische Erzählweise bei<br />
Handke.<br />
Der Autor<br />
Thorsten Carstensen, geb. 1979,<br />
bis 2012 Lehrbeauftragter am<br />
Department of German der<br />
New York University, seit 2012<br />
Assistant Professor of German<br />
an der Indiana University. Wissenschaftliche<br />
Publikationen zu<br />
Peter Handke, Hermann Broch,<br />
J. M. Coetzee und Wes Anderson.<br />
Zus. mit Nicholas Jacobs Herausgeber<br />
der ersten ungekürzten<br />
englischen Übersetzung<br />
von Hans Falladas Roman »Wolf<br />
unter Wölfen« (Wolf Among<br />
Wolves, 2010).<br />
In der Reihe bisher erschienen<br />
Avital Ronell: Schriften zur<br />
Literatur. Essays von Goethe bis<br />
Kafka (2012); Vivian Liska:<br />
Fremde Gemeinschaft.<br />
Deutsch-jüdische Literatur der<br />
Moderne (2011); John T. Hamilton:<br />
Musik, Wahnsinn und das<br />
Außerkraftsetzen der Sprache<br />
(2011); Thomas Stachel: Der<br />
Ring der Notwendigkeit. Friedrich<br />
Schiller nach der Natur<br />
(2010); Peter Fenves: Der späte<br />
Kant. Für ein anderes Gesetz<br />
der Erde (2010); Eckart Goebel<br />
und Elisabeth Bronfen (Hg.):<br />
Narziss und Eros. Bild oder<br />
Text? (2009); Eberhard Lämmert:<br />
Respekt vor den Poeten.<br />
Studien zum Status des freien<br />
Schriftstellers (2009)<br />
Thorsten Carstensen<br />
Romanisches Erzählen<br />
Peter Handke und die<br />
epische Tradition<br />
Manhattan Manuscripts,<br />
Bd. 8.<br />
Herausgegeben von<br />
Eckart Goebel, Paul Fleming<br />
und John T. Hamilton<br />
ca. 352 S., geb.,<br />
Schutzumschlag<br />
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)<br />
ISBN 978-3-8353-1108-4<br />
Mai WG 1563<br />
Stets hat Peter Handke sein Schreiben auch als archäologische Auseinandersetzung<br />
mit einer ästhetischen Tradition begriffen, zu der neben Goethe und<br />
Stifter die moderne Landschaftsmalerei und das Kino John Fords gehören.<br />
Einen für Handke und die Narratologie gleichermaßen bedeutenden Aspekt<br />
hat die Forschung bislang nicht beachtet: die romanische Architektur des<br />
Mittelalters als Vorbild für eine neue epische Erzählweise.<br />
Thorsten Carstensen zeigt, wie Handke in den großen Reiseerzählungen<br />
seines Spätwerks (»Die Wiederholung«, »Mein Jahr in der Niemandsbucht«,<br />
»In einer dunklen Nacht«, »Der Bildverlust«, »Don Juan«) mythische Urbilder<br />
des Daseins variiert, die er in den Skulpturen der Romanik aufbewahrt sieht.<br />
Anmut und Hingabe, Gelassenheit und Enthusiasmus – Gesten und Mimik<br />
romanischer Skulpturen verweisen für Handke auf ein ungebrochenes Verhältnis<br />
zur Welt, die er in seinen Texten beharrlich zu rekonstruieren versucht.<br />
Zugleich begegnet seine romanische Epik der exzessiven Beschleunigung<br />
des Lebens in der Spätmoderne mit Phantasien der longue durée, in der Gegenwart<br />
und Erinnerung zu einer heilsamen Zeiterfahrung zusammenfließen.<br />
auch als E-Book erhältlich