22.12.2013 Aufrufe

Vorschau Allgemeines Programm Frühjahr 2013 - indiebook

Vorschau Allgemeines Programm Frühjahr 2013 - indiebook

Vorschau Allgemeines Programm Frühjahr 2013 - indiebook

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Über Literatur 69<br />

Wallstein Verlag<br />

Frühjahr <strong>2013</strong><br />

Britta Korkowsky<br />

Selbstverortung ohne Ort<br />

Russisch-jüdische Exilliteratur aus dem Berlin<br />

der Zwanziger Jahre<br />

Russisch-jüdische Exilanten<br />

und ihr Blick auf das Berlin der<br />

zwanziger Jahre im Spiegel<br />

ihres literarischen Schaffens.<br />

Britta Korkowsky<br />

Selbstverortung ohne Ort<br />

Russisch-jüdische Exilliteratur<br />

aus dem Berlin<br />

der Zwanziger Jahre<br />

Charlottengrad und<br />

Scheunenviertel, Bd. 5.<br />

Herausgegeben von Gertrud<br />

Pickhan und Verena Dohrn<br />

ca. 368 S., geb.,<br />

Schutzumschlag<br />

ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)<br />

ISBN 978-3-8353-1250-0<br />

Juni WG 1562<br />

Das Erleben von Exil hinterlässt einen Bruch im Lebenslauf, den Betroffene<br />

immer wieder mithilfe von narrativen Identitätskonstruktionen, autobiographisch<br />

oder fiktional, zu überwinden suchen. Die Auseinandersetzung mit<br />

einem neuen Umfeld, fremden Spracheindrücken und empfundene Fremdheit<br />

zwingt Exilanten zu einer neuen Selbstverortung. Für die russischen Juden im<br />

Berlin der zwanziger Jahre war dieses Fremdheitsgefühl paradoxerweise ein<br />

vertrauter Zustand: Auch im zaristischen Russland hatten sie als Fremde im<br />

eigenen Land gegolten.<br />

Britta Korkowsky untersucht exilliterarische Texte, vorwiegend der Autoren<br />

Viktor Schklowski, Lev Lunc und Ilja Ehrenburg. Der Prozess der Selbstverortung<br />

äußert sich in der Perspektive auf die Stadt Berlin, die als kalt und<br />

lebensfeindlich wahrgenommen wird. Eindrücke werden immer wieder von<br />

Erinnerungen aus der Heimat überlagert, sodass die Stadt stets durch diese<br />

Folie aus vergangenen Bildern aufscheint. Die Autoren zeigen eine deutliche<br />

Hinwendung zur jüdischen Kulturtradition, die anhand von Intertextverweisen<br />

zur Hebräischen Bibel und zum Midrasch offenbar wird. Die gewahrte<br />

Distanz der Protagonisten zu ihrer Umwelt lässt sich eindrucksvoll anhand<br />

der narrativen Struktur ihrer Texte ablesen.<br />

Die Autorin<br />

Britta Korkowsky, geb. 1978,<br />

war wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

im DFG-Projekt<br />

»Charlottengrad und Scheunenviertel<br />

– osteuropäisch-jüdische<br />

Migranten im Berlin der 20er<br />

und 30er Jahre«.<br />

Veröffentlichungen u. a.:<br />

»The Narrator that walks by<br />

himself«: Schklowskis Erzähler,<br />

Kiplings Kater und das Freiheitsparadoxon<br />

in Berlin, in:<br />

Transit und Transformation,<br />

hg. von Verena Dohrn und<br />

Gertrud Pickhan (2010).<br />

In der Reihe zuletzt erschienen<br />

Anne-Christin Saß, Berliner<br />

Luftmenschen – Osteuropäischjüdische<br />

Migranten in der<br />

Weimarer Republik (2012)<br />

auch als E-Book erhältlich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!