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8. Workshop - Bildungsportal Thüringen

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<strong>8.</strong> <strong>Workshop</strong> „Multimedia für Bildung und Wirtschaft“<br />

Drei Jahre Integration Drittmittel-geförderter Multimedia-<br />

Projekte in das Modellprojekt Reformstudiengang Medizin 1<br />

K. Sostmann, K. Schnabel, Charité, Universitäts Medizin Berlin<br />

Einleitung<br />

Seit 1999 existiert an der Charité-Universitäts Medizin Berlin neben dem traditionellen Curriculum (TC)<br />

der Reformstudiengang Medizin (RSM). Der Reformstudiengang Medizin ist einer der ersten Modellstudiengänge<br />

in Deutschland. Dessen Curriculum, integriert die Klinik und die Vorklinik komplett.<br />

Hauptlernmethode ist das Problemorientierte Lernen (POL). Studierende lernen damit praxisorientiert<br />

ab dem ersten Tag in kleinen Gruppen patientenzentriert medizinische Szenarien zu erarbeiten und<br />

Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />

Die Gestaltung der praktischen studentischen Ausbildung beinhaltet den Aufbau eines Trainingszentrums<br />

für Ärztliche Fertigkeiten (TÄF). In diesem werden den Studierenden Übungsmöglichkeiten<br />

zur Erlangung der in den Lernzielen festgelegten und am Semesterende geprüften praktischen Fertigkeiten<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Zur Vervollständigung des Trainingsrepertoires werden im TÄF bereits bestehende multimediale Anwendungen<br />

auf CD-ROMS und im Internet den Studierenden auf Computern zur Verfügung gestellt.<br />

Die im Jahre 2000 auf dem Markt vorhandenen Anwendungen und deren Inhalte entsprachen nicht<br />

dem problemorientierten Lösungsansatz, der die Grundlage des Unterrichtkonzeptes des RSM darstellt.<br />

Die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen fallbasierten Lernprogramme, fokussierten auf Lösungsstrategien,<br />

die dem Autor für die Studierenden als sinnvoll erschienen. Sie waren wenig für das<br />

selbstbestimmte Lernen in Kleingruppen geeignet (s. Abb.1). Um die Vorteile der multimedialen Unterstützung<br />

von Fallbeispielen mit Videos, Bildern, Animationen und Geräuschen im POL-Unterricht zu<br />

nutzen, wurden Drittmittel in dem BMBF-Programm „Neue Medien für die Bildung“ [1] und „Notebook<br />

University“ für die Projekte Sympol, Caseport, Meducase und Medumobile eingeworben. Neben den<br />

BMBF-geförderten Themen, fördert die Volkswagen-Stiftung die Entwicklung multimedialer Lernprogramme<br />

im Reformstudiengang.<br />

Als Ziele, der unter dem Dach des Reformstudiengangs vereinten Teilprojekte, wurden die Erforschung<br />

und Erprobung multimedialer Werkzeuge im studentischen Unterricht festgelegt. In der Anwendung<br />

multimedialer Lehr- und Lernprogramme im POL-Unterricht bestanden zu diesem Zeitpunkt<br />

national kaum Erfahrungen. International wurde bezüglich der Nutzung von E-learning-Anwendungen<br />

eine kontroverse Diskussion geführt [2]. Anlass zu Skeptizismus gaben mehrere vergleichende Studien,<br />

die die freiwillige Anwendung von traditionellen und neuen Lernmedien durch Studierende maßen.<br />

Diese zeigten einen wesentlich geringeren Nutzungsgrad der „Neuen Medien“ im Vergleich zu<br />

den klassischen Lern-Medien bei gleicher Verfügbarkeit [3]. Infolgedessen wurde die These aufgestellt,<br />

dass alleine die curriculare Integration der E-learning-Anwendungen mit Koppelung der Inhalte<br />

an verbindliche Prüfungsthemen, zu einer verstärkten (unfreiwilligen) Nutzung der angebotenen Anwendungen<br />

führte [4]. Ein weiterer kritischer Faktor für die Praxistauglichkeit der Lehr- und Lernprogramm<br />

war, neben den genannten Faktoren, die Unausgereiftheit der Anwendungen, sowie deren<br />

technologiegetriebener Entwicklungsansatz. Auf diesen Grunderfahrungen basierend entstanden<br />

bundesweit eine Reihe fallbasierter e-Learning-Anwendungen, die auf konstruktivistischen Lerntheorien<br />

gründeten. Deren Integration in die Berliner Projekte soll dargestellt werden.<br />

Neben der Bereitstellung der notwendigen Technologien, die in den Projekten Medumobile, Sympol<br />

und Meducase im Vordergrund standen, stellte die Produktion von Inhalten für bereits existierende<br />

Anwendungen den Schwerpunkt in dem Projekt Caseport dar, in Berlin insbesondere für die Kinderheilkunde<br />

(Pädiatrie). Anhand dieses Projektes soll exemplarisch die methodische Umsetzung der<br />

schrittweisen didaktischen und technischen Entwicklung eines Unterrichtsszenarios dargestellt wer-<br />

1 Der Reformstudiengang Medizin wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die<br />

VolkswagenStiftung, die Deutsche Ärzteversicherung und die Robert Bosch Stiftung<br />

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