8. Workshop - Bildungsportal Thüringen
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<strong>8.</strong> <strong>Workshop</strong> „Multimedia für Bildung und Wirtschaft“<br />
eLearning und Nachhaltigkeit – 30 Jahre<br />
Bildungstechnologie<br />
P. Klimsa, TU Ilmenau<br />
Abstract. : Das Lernen mit neuen Technologien hat in Deutschland eine lange Tradition.<br />
Von Anfang an gab es Ansätze für die Sicherung der Nachhaltigkeit des technisch unterstützten<br />
Lernens gegeben. Gibt es Ähnlichkeiten der Entwicklungen vor 30 Jahren und<br />
heute? Ausgehend von dem Ansatz der Bildungstechnologischen Didaktik wird die Lage<br />
vor 30 Jahren und heute verglichen.<br />
eLearning ist einer der aktuellen Schlüsselworte und verweist durch den kleinen Buchstaben „e“ auf<br />
einen „hochmodernen“ Begriff, wie beispielsweise auch. eCommerce, oder eBusiness. Im Unterschied<br />
zu computergestützten Modellen des Lernens geht es gleichzeitig auch darum, dass das Lernen nicht<br />
nur elektronisch, digital bzw. binär vermittelt wird, sondern auch telekommunikativ bzw. netzbasiert.<br />
Das Hauptkriterium von eLearning ist in technischen Komponenten zu suchen, die neue Nutzungsmöglichkeiten<br />
schaffen und neue Lernszenarien erst ermöglichen. Die alleinige Verfügbarkeit von<br />
neuen Medientechnologien sagt natürlich nichts über die didaktischen Potentiale der möglichen Szenarien<br />
aus. Eine neue Qualität kann nur durch fundierte Verknüpfung von didaktischen Konzepten mit<br />
neuen multimedialen und telekommunikativen Technologien entstehen. In zahlreichen Projekten wurden<br />
in Deutschland in den letzten 30 Jahren viele Erfahrungen über das Lernen mit neuen Technologien<br />
gesammelt. Die wichtigsten Dimensionen waren stets:<br />
• Institutionelle Verankerung<br />
• Didaktik/Mediendidaktik<br />
• Technologie/Technik<br />
• Erarbeitung angemessener Schnittstellen (Mensch-Maschine-Kommunikation)<br />
• Evaluation (formativ und summativ)<br />
• Evaluation (formativ und summativ)<br />
• Management des Lern-Angebotes<br />
• Unterstützung der Lerner beim Umgang mit Lernsystemen<br />
• Differentielle Lernvoraussetzungen (Gender, Kultur, Alter etc.)<br />
• Ethische Fragen<br />
Insbesondere im Ansatz der bildungstechnologischen Didaktik von Karl-Heinz Flechsig sind zahlreiche<br />
Parallelen zu entdecken. Da Sie im Vortrag nur teilweise angesprochen werden können, sollen sie an<br />
dieser Stelle etwas ausführlicher dargestellt werden.<br />
Dieser spezielle Ansatz steht im Zeichen einer Auseinandersetzung mit Vorurteilen zur Nutzung von<br />
technischen Medien im Unterricht. Bildungstechnologische Didaktik war als eine Antwort auf kritische<br />
Stimmen gegen “Roboter vor der Schultür”, “Maschinen statt Lehrer” gedacht, die oft unreflektiert erhoben<br />
wurden. FLECHSIG — als Vertreter des bildungstechnologischen Didaktikansatzes — grenzt den<br />
Begriff Unterrichtstechnologie von der Verwendung “möglichst vieler technischer Geräte für Unterrichtszwecke”<br />
und von Systemen der “Verhaltenstechnologie, für die Zwecke der Manipulation” ab. Mit<br />
dieser Abgrenzung schaffte er zwei Pole, die beide vom Einsatz der Medien gekennzeichnet sind, und<br />
zwischen denen sich seine Vorstellung von Didaktik bewegt.<br />
Mit der Begriffskombination technologische Wendung in der Didaktik sollte eine theoretische Begründung<br />
für mediale Entwicklungsprozesse geliefert werden. Dabei sollten “Lehrtechniken, deren aktueller<br />
Vollzug in den traditionellen Unterrichtssystemen an die physische Anwesenheit eines menschli-<br />
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