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8. Workshop - Bildungsportal Thüringen

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<strong>8.</strong> <strong>Workshop</strong> „Multimedia für Bildung und Wirtschaft“<br />

Digitale Mechanismen- und Getriebebibliothek -<br />

Eine multimediale Informationsbasis<br />

für Forschung, Lehre und Industrie<br />

T. Brix, U. Döring, V. Henkel, G. Höhne, TU Ilmenau<br />

Abstract. Der Beitrag stellt das Konzept zum Aufbau einer digitalen Bibliothek für Forschungsinformation<br />

zur Sammlung, Systematisierung, Sicherung und geeigneten Repräsentation<br />

von Information und Wissen aus der Mechanismen- und Getriebetechnik vor.<br />

Der beschriebene Ansatz berücksichtigt dabei, dass technisches Wissen nicht nur in Form<br />

von Texten und Bildern vorliegt, sondern beispielsweise auch in Form gegenständlicher<br />

Modelle existieren kann. All diese Formen von Quellen sollen digitalisiert, aufbereitet und<br />

mit zusätzlichen Informationen angereichert werden. Dies erlaubt u. a. eine effiziente Suche<br />

nach vielfältigen Kriterien und für unterschiedlichste Zwecke. Ergänzt wird der Beitrag<br />

durch Ergebnisse, die bei exemplarischen Umsetzungen gewonnen wurden.<br />

1. Ausgangslage<br />

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts begann vor allem in Deutschland die systematische Untersuchung<br />

von Mechanismen und Getrieben. Die Notwendigkeit hierfür ergab sich aus dem großen Forschungsund<br />

Lehrbedarf, der vor dem wirtschaftlichen Hintergrund des schnell wachsenden deutschen Maschinenbaus<br />

entstand. Besonders hervorzuheben sind die theoretischen Überlegungen und praxisnahen<br />

Arbeiten des deutschen Ingenieurs F. Reuleaux, der mehr als 1000 Getriebeanordnungen ausführlich<br />

beschrieb [ReMo54, Re75] sowie eine international bekannte Getriebesammlung von über 800 Funktionsmodellen<br />

aufbaute, die während des zweiten Weltkrieges zu großen Teilen verloren ging. Ihm<br />

folgten mit bahnbrechenden Arbeiten u. a. L. Burmester, M. Grübler, A. Schönflies und H. Alt [Bu88,<br />

Grü17]. Nach dem zweiten Weltkrieg setzten u. a. W. Lichtenheldt in Dresden [Li70], R. Beyer in München,<br />

A. Bock in Ilmenau [Bo59] und W. Meyer zur Capellen in Aachen die Arbeiten fort.<br />

Mechanismen und Getriebe kommen in vielfältigster Form in nahezu allen Maschinen vor. Einige Beispiele<br />

sind im Bild 1 dargestellt. Obwohl das Wissen über die Mechanismen- und Getriebetechnik<br />

nicht nur für den Maschinenbau unentbehrlich ist (Bild 2), können in der Lehre im Allgemeinen nur<br />

elementare Grundlagen zur Struktur, Analyse und Synthese von Getrieben und Mechanismen vermittelt<br />

werden. Dies wird sich auch nicht ändern, da das Aufgabenspektrum zukünftiger Ingenieure im<br />

Bereich Maschinenbau durch neue Technologien und Entwicklungen immer breiter und interdisziplinärer<br />

wird. Allein die Computer- und Informationstechnik nimmt mittlerweile einen großen Stundenumfang<br />

bei der Ausbildung von Maschinenbauingenieuren ein.<br />

Das umfangreiche getriebetechnische Wissen ist örtlich weit verstreut und steht der Öffentlichkeit<br />

meist nur stark eingeschränkt zur Verfügung. Es entspricht nicht den heutigen Anforderungen an<br />

schnelle Informationsgewinnung. Die zugängliche Fachliteratur (Fachbücher, Getriebeatlanten, Aufsätze,<br />

Internetveröffentlichungen etc.) genügt in Inhalt, Umfang und Medium nur noch selten heutigen<br />

Ansprüchen. Sehr alte, einzigartige, in nur wenigen Ausgaben vorhandene und der Öffentlichkeit nicht<br />

zugängliche Wissensbestände müssen erschlossen, digital aufbereitet und zusammengeführt werden.<br />

Hinzu kommt ein immer größer werdender Druck seitens der Industrie, aber auch von Forschungseinrichtungen,<br />

auf Kenntnisse über Mechanismen und Getriebe in ihrer gesamten Breite internetbasiert<br />

zugreifen zu können, da ausgewiesene Getriebeexperten nicht mehr ausgebildet werden.<br />

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