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Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark

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Hepatitis-A-Infektionen aus Hurghada in Ägypten: unter den Gästen eines Vier-<br />

Sterne- Hotels, betroffen waren v.a. deutsche Urlauber mit 268(!) Erkrankungsfällen,<br />

waren auch einige Steirer. Zur Abklärung waren vom BMGF Flug-Passagierlisten<br />

übermittelt worden, die teilweise nicht ganz korrekt waren, so dass einzelne Personen<br />

erst nach Wochen ausfindig gemacht worden waren. Akute Erkrankungen konnten nicht<br />

festgestellt werden. Nachträglich konnte aber eine schwere Hepatitis-A-Erkrankung<br />

einer Grazerin, die allerdings von München aus geflogen war, diesem Ausbruch<br />

zugeordnet werden; Sekundärfälle wurden nicht bekannt.<br />

Weiters wurden 6 Fälle von Legionellainfektionen gemeldet, 5 Fälle wurden von der<br />

Referenzzentrale bestätigt: in mindestens 3 Fällen gab es Assoziationen zu Hotels bzw.<br />

Thermen im Ausland; 2 Fälle verliefen relativ schwer, darunter auch eine Erkrankung<br />

eines jüngeren Mannes ohne ersichtliche Immundefizienz – hier dürfte vermehrter<br />

Alkoholkonsum eine Rolle gespielt haben; in einem Fall wurde die Diagnose post<br />

mortem gestellt (siehe dazu auch Bericht von OA. Dr. Prein).<br />

Legionellosen werden über die Referenzzentrale auch in das europäische EWGLI-Net<br />

gemeldet, daher ist es besonders wichtig für die zur Meldung verpflichteten Ärzte<br />

neben dem Meldeformular auch den speziellen Legionella-Fragebogen auszufüllen!<br />

2004 gab es auch 8 importierte Malariafälle. In allen Fällen wurde keine oder nur eine<br />

unzureichende Prophylaxe eingenommen. Alle 5 Erkrankungen an Malaria tropica<br />

stammten typischerweise aus afrikanischen Ländern (Kongo, Nigeria, Ghana), die 3<br />

Malaria tertiana - Fälle stammten aus Brasilien bzw. Indien.<br />

Außerdem war 2004 ein Anstieg von Leptospirosen (4 Meldungen) und von<br />

Hantavirusinfektionen zu verzeichnen (siehe Bericht von Prof. Krause). So kam es in<br />

Folge einer Hantavirusinfektion auch zu einem Todesfall durch Multiorganversagen bei<br />

einem 53-jährigen Mann. Im Fall eines erkrankten Studenten aus Graz waren dessen 7<br />

Käfigmäuse von den Mitbewohnern getötet worden, sodass diese dann untersucht<br />

wurden, da der Patient Tage zuvor den Käfig gereinigt hatte und auch von einer Maus<br />

gebissen worden war. Alle Ergebnisse waren negativ. Die Infektion dürfte in der<br />

Freizeit beim Wandern aquiriert worden sein.<br />

Hantaviren, von denen es verschiedene Serotypen mit so klingenden Namen wie<br />

Dobrava, Puumala etc. gibt, werden durch Nager (Mäuse und Ratten) über deren<br />

Ausscheidungen auf den Menschen übertragen. Neben verschiedensten Manifestationen<br />

kommt es häufig zu einer Nierenbeteiligung, schlimmstenfalls kann auch ein<br />

hämorrhagisches Fieber entstehen. Hantavirusinfektionen sind derzeit nach dem<br />

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