Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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haltung dringend neue Bekämpfungsstrategien gegen Salmonellen (z.B. Salmonellenimpfung<br />
von Legehühnern) umgesetzt werden sollten.<br />
Seit 2004 besteht auch die Verpflichtung, dass Frischeier eine Einzeleikennzeichnung<br />
tragen müssen. Mit Hilfe der aufgestempelten Betriebsnummern können die<br />
Eierproduzenten ermittelt werden. Bei amtsärztlichen Erhebungen zu humanen<br />
Salmonellenerkrankungen (auch Einzelfälle), bei denen Ei-enthaltende Speisen die<br />
wahrscheinlichste Ursache sind, sollte darauf geachtet werden, ob noch Konsumeier<br />
einer angebrauchten Packung vorhanden sind. Erfolgreich war dieser Ansatz vor allem<br />
bei S. Enteritidis - Infektionen. Bei S. Typhimurium - Ausbrüchen waren die<br />
Ergebnisse zum Teil enttäuschend.<br />
Die „Eierpacknummer“, die auf den Eierverpackungen gefunden wird, ist von<br />
geringerer Aussagekraft. Häufig wird eine Eierpackstelle von vielen Produzenten<br />
beliefert. Im Verdachtsfall müssen daher sehr viele Betriebe untersucht werden. Im<br />
Sinne eines sparsamen Ressourceneinsatzes ist es aus unserer Sicht in den meisten<br />
Fällen nicht gerechtfertigt solche breitgefächerten Probenziehungen vorzunehmen.<br />
Steirische Salmonellenausbrüche<br />
Die auf die <strong>Steiermark</strong> beschränkten Salmonellen-Ausbrüche wurden von der<br />
steirischen Sanitätsverwaltung untersucht und werden im Detail von Frau Dr.<br />
Wassermann-Neuhold (<strong>Land</strong>essanitätsdirektion) im Rahmen des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
beschrieben. Bei fünf steirischen S. Enteritidis-Ausbrüchen konnte die Infektionskette<br />
von den infizierten Personen bis zum ursächlichen Legehennenbetrieb aufgedeckt<br />
werden. Alle 5 Betriebe hatten ihre Legehennen nicht gegen S. Enteritidis geimpft. In<br />
einem Fall wurde ein Phagentyp gefunden, der nicht zu den erkrankten Personen passte<br />
(im Betrieb wurde S. Enteritidis PT 4 und 7 nachgewiesen, die dazugehörenden<br />
humanen Infektionen wurden durch S. Enteritidis PT 8 verursacht. Allerdings passten<br />
die Salmonellenstämme zu einem anderen Ausbruch, bei dem der gleiche Eierproduzent<br />
als Lieferant genannt worden war). Mit solchen diskrepanten Ergebnissen muss<br />
gerechnet werden, wenn die Infektionsquelle nur auf Grund der Angaben der infizierten<br />
Personen vermutet werden kann und kein Isolat aus einem Lebensmittel vorliegt.<br />
Im folgendem wird über zwei Ausbrüche berichtet, die nicht auf die <strong>Steiermark</strong><br />
beschränkt blieben. Im ersten Fall konnte ein Salmonellenausbruch in einer<br />
Internatsschule in Tirol, ausgelöst durch S. Enteritidis PT 1 (mit einer<br />
Antibiotikaresistenz gegen Nalidixinsäure, abgekürzt „Nx“), auf einen Eierproduzenten<br />
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