Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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Tierärztliche Aufgaben im Dienste der Volksgesundheit<br />
Peter Wagner<br />
Der Schutz des Menschen vor möglichen Gesundheitsgefahren, die unmittelbar oder mittelbar<br />
von der Haltung und Nutzung von Tieren ausgehen, ist eine wichtige Aufgabe des<br />
Veterinärwesens. Sowohl beim direkten Kontakt mit lebenden Tieren oder mit deren<br />
Ausscheidungen, als auch beim Genuss von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft besteht ein<br />
gewisses Gefährdungspotential, das möglichst gering gehalten werden soll. Eine zentrale<br />
Rolle spielen dabei die von Tieren auf Menschen übertragbaren Krankheiten. Maßnahmen zur<br />
Bekämpfung dieser Zoonosen bei Tieren und zur Verhinderung einer Übertragung auf den<br />
Menschen zählen daher seit jeher zu den Kernaufgaben des amtstierärztlichen Dienstes.<br />
Dank konsequenter Vorgangsweise der staatlichen Veterinärverwaltung ist es im Laufe des<br />
vergangenen Jahrhunderts gelungen, zahlreiche äußerst gefürchtete Zoonosen, wie Rotz oder<br />
Milzbrand, mittels spezieller Ausmerz- und Impfprogramme in Österreich zu tilgen. Mit Hilfe<br />
der oralen Immunisierung der Füchse war es auch möglich, die über Jahrzehnte grassierende<br />
Tollwut so in den Griff zu bekommen, dass seit nunmehr 10 Jahren keine Seuchenfälle bei<br />
steirischen Haus- und Wildtieren aufgetreten sind. Seit Jahren frei sind heimische<br />
Haustierbestände auch von den ebenfalls auf den Menschen übertragbaren Erkrankungen<br />
Tuberkulose, Brucellose und Trichinose. Zum Nachweis der Seuchenfreiheit bedarf es einer<br />
laufenden Überwachung der Tierbestände sowie einer gewissenhaften tierärztlichen<br />
Schlachttier- und Fleischuntersuchung. Die Organisation und Überprüfung der<br />
ordnungsgemäßen Durchführung dieser von beauftragten Tierärzten wahrgenommenen<br />
Kontrolltätigkeiten obliegt der Fachabteilung 8C – Veterinärwesen, sowie den bei den<br />
Bezirksverwaltungsbehörden tätigen Amtstierärztinnen und Amtstierärzten.<br />
Aufgrund verschiedener Umstände haben in den letzten Jahrzehnten andere, für den<br />
Menschen pathogene Krankheitserreger eine zunehmende Bedeutung erlangt, die im Zuge der<br />
Schlachttier- und Fleischuntersuchung kaum erfasst werden können. Dies vor allem deshalb,<br />
weil betroffene Tiere meist keine Krankheitserscheinungen oder auffällige Organveränderungen<br />
aufweisen. Zu solchen Erregern zählen beispielsweise Salmonellen,<br />
Campylobacter oder verotoxinbildene Escherichia coli. Die steirische Veterinärverwaltung<br />
hat sich bereits früh dieser Problematik angenommen und etablierte in Zusammenarbeit mit<br />
dem Institut für Angewandte Statistik und Systemanalyse der Joanneum Research<br />
Forschungsgesellschaft mbH neue, biometrisch abgesicherte Überwachungsprogramme. So<br />
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