Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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Der österreichische Influenza-Pandemieplan<br />
Die Erstellung des österreichischen Influenza-Pandemieplans war die wichtigste Aktivität im<br />
Bereich der Krisenplanung des BMGF. Von Experten und –innen wird das Risiko einer<br />
Pandemie als extrem hoch eingeschätzt, da sich das Vogelgrippe-Virus H5N1 in Südostasien<br />
stark ausgebreitet hat und somit die Entstehung einer Neukombination eines aviären mit<br />
einem humanen Influenzavirus evident ist. Im ltz. Jahrhundert kam es bereits zu drei<br />
Pandemien (1918, 1957, 1968), welche weltweit insgesamt ca. 40 Millionen Todesopfer<br />
forderten und dramatische Auswirkungen auf das Gesundheitswesen und die Infrastruktur<br />
hatten. Die Möglichkeit des plötzlichen Auftretens eines neuen Influenza-Stammes mit<br />
pandemischem Potential wurde somit eindrucksvoll bewiesen. Die WHO erstellte daher einen<br />
Rahmenplan und forderte die Mitgliedsländer auf, nationale Aktionspläne zu entwickeln.<br />
Weiters wurde vom Health Security Committee, welches im Anschluss an die<br />
Terroranschläge in den USA im September 2002 als unmittelbares Beratungsgremium in<br />
Krisensituationen für den Europäischen Rat eingerichtet wurde, ein Rahmenplan ausgearbeitet<br />
und den EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt.<br />
Das BMGF konstituierte im Herbst 2002 ein Experten und –innengremium zur<br />
Pandemieplanung. Im Mai 2003 wurde mit der konkreten Arbeit begonnen und im Dezember<br />
2003 konnte bereits eine erste Version fertig gestellt werden, welche den <strong>Land</strong>essanitätsdirektionen,<br />
dem Impfausschuss des obersten Sanitätsrates sowie dem Hygienebeirat<br />
zur Begutachtung vorgelegt werden konnte. Der Plan wurde seither im Rahmen der Bund-<br />
Länder-Arbeitsgruppe weiterentwickelt und mit Februar 2005 wird die erste vom Büro der<br />
Frau Bundesministerin und dem Generaldirektor für Öffentliche Gesundheit autorisierte<br />
Version erscheinen. Wesentliche Elemente des Planes sind - neben der Darstellung der<br />
medizinischen und rechtlichen Grundlagen, der Diagnostik, des Influenza-<br />
Überwachungssystems, der Krankenhausversorgung und krankenhaushygienischen<br />
Richtlinien sowie der Impfstoffe und Medikamente – die Erstellung von<br />
Österreichspezifischen Modellrechnungen betreffend Anzahl der Konsultationen,<br />
Hospitalisationen und Todesfälle, die detaillierte Beschreibung der Zuständigkeiten und<br />
Maßnahmen der Gesundheitsbehörden sowie das Medienkonzept. Derzeit sind weiters die<br />
Umsetzungskonzepte der Länder in Vorbereitung, welche den Bedarf und das<br />
Distributionskonzept für Neuraminidasehemmer, das Impfkonzept sowie die<br />
Zusammensetzung und Aufgabendefinition der Krisenstäbe umfassen.<br />
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