Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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Anamnestisch wurde erhoben, dass bereits Mitte Oktober seine beiden Geschwister (4 und 8<br />
Jahre) an Bauchbeschwerden erkrankt waren, weswegen beim Hausarzt vorgesprochen wurde.<br />
Eine Woche später erkrankte dann auch noch der von der Kinderklinik gemeldete 6-jährige<br />
Knabe an Oberbauchbeschwerden. Von Seiten des Hausarztes wurde bei allen drei Kindern<br />
eine Gastroenteritis vermutet.<br />
Als es dann beim Sechsjährigen am 3. Nov. 04 zu einem Ikterus kam, wurde die Ambulanz<br />
der Kinderklinik aufgesucht und der Verdacht einer Hepatitis A-Erkrankung geäußert. Eine<br />
entsprechende Blutuntersuchung wurde veranlasst und dem Gesundheitsamt am 10.11.2004<br />
die Bestätigung der Hepatitis-A-Erkrankung gemeldet, mit dem Hinweis, dass auch die beiden<br />
Geschwister wegen weiterhin bestehender Bauchschmerzen eine Hepatitis A haben könnten.<br />
Diese Vermutung wurde dann am 12. 11. 2004 bestätigt.<br />
Die beiden älteren Kinder, ein Mädchen und ein Junge, besuchten dieselbe Volksschule,<br />
jedoch verschiedene Klassen in unterschiedlichen Stockwerken, mit verschiedenen<br />
Toilettenanlagen. Die ausschließliche Benützung der Toilettenanlagen durch die Schüler der<br />
entsprechenden Klassen konnte nicht bestätigt werden.<br />
Das jüngste Kind besuchte einen Kindergarten.<br />
Im Rahmen der Erhebungen konnte festgestellt werden, dass im Kindergarten aus derselben<br />
Gruppe ein weiteres Kind bereits seit 25. Okt. 04 nicht mehr den Kindergarten besuchte und<br />
auch bei ihm am 2. 11. 2004 eine Hepatitis A diagnostiziert wurde. Eine offizielle<br />
diesbezügliche Meldung gab es nicht. Zusammenhänge mit dem Familienausbruch sind nicht<br />
auszuschließen. Da das Kind jedoch auch auf Heimaturlaub in Ägypten war, ist ein zufälliges<br />
Zusammentreffen der Erkrankungsfälle möglich.<br />
Auch im Kindergarten war die WC-Benützung der Kinder nicht nachvollziehbar.<br />
Neben der Ausgabe von Informationsblättern bezüglich der notwendigen Händehygienemaßnahmen<br />
an die Erziehungsberechtigten der Kinder und das Personal sowohl in der Schule<br />
wie auch im Kindergarten, wurde generell mittels eines Infoblattes eine aktive Hepatitis-A-<br />
Impfung entsprechend dem Steirischen Seuchenplan angeboten. Die Impfstoffe wurden von<br />
der <strong>Land</strong>essanitätsdirektion zur Verfügung gestellt und durch ein Impfteam des<br />
Gesundheitsamtes vor Ort verimpft, wobei fast alle noch nicht Geimpften vom Angebot<br />
Gebrauch machten. Insgesamt wurden 162 Kinder erstmals aktiv geimpft.<br />
Bis Ablauf der Inkubationszeit traten weder in der Schule noch im Kindergarten weitere<br />
Erkrankungsfälle auf.<br />
Die beiden angeführten Familienausbrüche und auch ähnlich gelagerte Fälle der vergangenen<br />
Jahre zeigen, dass sogenannte „Heimaturlauber“ von in unseren Breiten geborenen, nicht<br />
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