LEITLINIEN ZUR EIGENKONTROLLE IN FLEISCHEREIEN - Favv
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Beträgt die Pasteurisationstemperatur weniger als 70 °C, verlängert sich die Dauer der Wärmebehandlung.<br />
Beispielsweise erhalten wir bei 68 °C einen Pasteurisationswert von 45 nach<br />
71,32 Min. bei 65 °C nach 142,40 Min.<br />
3.6.6.1.2 Sterilisation<br />
Bei der Sterilisation werden die Fleischerzeugnisse auf eine Kerntemperatur von 117 bis<br />
130 °C erhitzt. Bei dieser Temperatur werden vegetative Bakterienzellen und ihre Sporen abgetötet.<br />
Die Sterilisation wird in hermetisch geschlossenen Behältern durchgeführt, um eine<br />
weitere Kontamination auszuschließen. Sterilisierte Produkte sind länger haltbar.<br />
Für die Sterilisation benutzen wir den Sterilisationswert oder F-Wert. Dieser Wert entspricht<br />
der Dauer in Minuten ausgedrückt, die notwendig ist, um bei einer bestimmten Temperatur<br />
die Bakterienzahl von 10 12 auf 1 zu reduzieren. Diese Dauer ist ebenfalls von der Bakterienspezies<br />
abhängig. Als Referenzorganismus betrachtet man die Sporen des Clostridium<br />
botulinum Typ A. Bei einer Referenztemperatur von 121,1 °C beträgt der F-Wert 2,40.<br />
Laut Gesetzgebung ist ein F-Wert von mindestens 3 bei einer Kerntemperatur von 121,1 °C<br />
ausreichend.<br />
3.6.6.1.3 Frittieren<br />
Beim Frittieren muss auf die Frische des Frittierfetts (oder -öls) und die Frittiertemperatur<br />
geachtet werden. Ein mehrfach benutztes oder über 180 °C erhitztes Frittierfett kann krebserregende<br />
Substanzen enthalten und darf nicht mehr verwendet werden. Sorgen Sie dafür, dass<br />
die Temperatur des Fetts oder Öls niemals 180 °C überschreitet. Filtern Sie das Fett oder Öl,<br />
um verbrannte Frittierrückstände zu entfernen. Wenn sich bei einer normalen<br />
Frittiertemperatur von 180 °C blauer Rauch entwickelt oder wenn das Fett zu dunkel, viskös<br />
oder ranzig wird oder wenn sich auf der Innenwand der Fritteuse eine Art glänzender Film<br />
bildet, muss dass Fett erneuert werden. Maßregelnd kann man davon ausgehen, dass dasselbe<br />
Frittierfett höchstens zehn bis zwölf Mal benutzt werden kann. Bei sporadischer Nutzung<br />
muss das Frittierfett alle sechs Monate gewechselt werden. Mischen Sie nie frisches<br />
Frittierfett mit altem, sondern erneuern Sie es immer vollständig. (K. E. vom 22. Januar 1988<br />
über den Einsatz von Speiseölen und -fetten beim Frittieren von Lebensmitteln)<br />
3.6.6.2 Einsalzen und Pökeln<br />
Gemäß Königlichem Erlass vom 8. Juni 1983 über die Herstellung und den Handel mit zubereitetem<br />
Fleisch und Fleischzubereitungen bedeutet Einsalzen: "die Behandlung mit Kochsalz<br />
als solches oder in Form von Pökellake mit einer daraus resultierenden Erhöhung des Natriumchlorid-Gehalts<br />
des Produktes und einer Senkung der Wasseraktivität".<br />
In diesem K. E. werden die Begriffe Basis-Pökellake, Pökellake sowie die Anforderungen<br />
hinsichtlich des Pökelns beschrieben:<br />
Basis-Pökellake: eine wässrige Salz- oder Nitritsalzlösung. (= Salz mit maximal 0,6 %<br />
Natriumnitrit)<br />
Pökellake: Basis-Salzlake unter Zusatz von einer oder mehrerer der folgenden Substanzen:<br />
• Saccharose, Invertzucker, Dextrose, Glucosesirup, Honig;<br />
• Essig;<br />
• natürliche Rauchextrakte;<br />
• für Fleischerzeugnisse gesetzlich zugelassene Zusatzstoffe;