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LEITLINIEN ZUR EIGENKONTROLLE IN FLEISCHEREIEN - Favv

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bei maximal 22 °C. Die weitere Reifung erfolgt bei 12 bis 18 °C und einer relativen<br />

Luftfeuchte von 70 bis 75 %.<br />

Die Hygiene bei der Fertigstellung (Parieren, Entfetten, Vermeidung von Schimmelentstehung).<br />

3.6.6.3 Räuchern<br />

Laut Gesetzgeber bedeutet Räuchern: "die Behandlung mit Holzrauch oder Holzrauchextrakten<br />

mit einer daraus resultierenden Absorbierung der antimikrobiellen Stoffe wie Formaldehyd,<br />

Acetaldehyd, Phenole und organische Säuren durch das Lebensmittel".<br />

Während des Räucherprozesses sinkt auch der a w -Wert. Da das mikrobielle Wachstum durch<br />

das Räuchern nur begrenzt eingeschränkt wird, wird dieser Prozess häufig mit Trocknen oder<br />

Pökeln kombiniert. Heutzutage werden Fleischerzeugnisse hauptsächlich geräuchert, um ihnen<br />

Farbe, Aroma und den typischen Rauchgeschmack zu verleihen.<br />

Um zu verhindern, dass sich während der Rauchbildung giftige Stoffe entwickeln, muss das<br />

zum Räuchern verwendete Holz folgenden Anforderungen entsprechen:<br />

a. das verwendete Holz muss in natürlichem Zustand sein. Es darf weder imprägniert,<br />

gefärbt, geklebt, lackiert oder gestrichen sein, noch einer jeglichen Behandlung unterzogen<br />

worden sein,<br />

b. Nadelhölzer dürfen nicht verwendet werden,<br />

c. während des Räucherns dürfen unschädliche Kräuter mit verbrannt werden, vorausgesetzt<br />

dass sie keine giftigen Substanzen freisetzen.<br />

Des Weiteren legt der Gesetzgeber fest, dass der Gehalt an 3,4-Benzopyren in geräucherten<br />

oder mit natürlichen Rauchextrakten behandelten Lebensmitteln nicht 2 ppb überschreiten<br />

darf.<br />

3.6.6.4 Reifung (Fermentation)<br />

Der Gesetzgeber definiert die Reifung wie folgt: "ein enzymatischer Vorgang, bei dem unerwünschte<br />

Mikroorganismen durch die bevorzugte Entwicklung geeigneter Mikroorganismen<br />

und einer Senkung des pH-Werts gehemmt werden".<br />

Bei der Herstellung der verschiedenen fermentierten Wurstsorten wird zwischen schnell gereiften<br />

Würsten und langsam gereiften Würsten unterschieden. Die Hauptmerkmale werden in<br />

Tabelle 3 dargestellt.<br />

Schnellreifung<br />

• hohe Reifungstemperatur (20-28 °C)<br />

• geringer Gewichtsverlust (hoher a w -<br />

Wert: 0,95-0,90<br />

• schnelle Senkung des pH-Werts (bis<br />

zu 4,8-5,2)<br />

• wenig Reifearoma<br />

• geringe Farbstabilität<br />

• begrenzte Haltbarkeit<br />

Langsamreifung<br />

• niedrige Reifungstemperatur (12-<br />

14 °C)<br />

• hoher Gewichtsverlust (niedriger a w -<br />

Wert: 0,90-0,65<br />

• langsame Senkung des pH-Werts (bis<br />

zu 5,3 - 5,8)<br />

• vollständiges Reifearoma<br />

• gute Farbstabilität, kräftige Färbung<br />

• lange Haltbarkeit<br />

Tabelle 3. Merkmale von schnell und langsam gereiften Dauerwürsten

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