Geoinformationssysteme
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Briefe an den IT-Leiter<br />
Schicken Sie die Mitarbeiter einfach mal „raus ins Feld“! Dafür<br />
brauchen Sie keine Schulungsmaßnahmen oder Entwicklungswerkzeuge.<br />
Das sollte jedoch unter einem klar formulierten Motto stehen.<br />
Sie können zusammentragen lassen, wie viele verschiedene<br />
Benutzertypen das Anwendungssystem nutzen (z. B. Sekretariat,<br />
Sachbearbeiter, Administrator). Oder wie viele verschiedene<br />
Aufgaben ein Benutzer hat und wie viele Anwendungen er dabei<br />
benutzt. Sie werden feststellen, dass nicht nur Ihre Mitarbeiter<br />
einen Motivationsschub erfahren, sondern auch Ihre Kunden<br />
erfreut sein werden, dass sich jemand für ihre Belange interessiert.<br />
Das ist menschlich, und so werden auch einmal kleinere<br />
Fehler und Unzulänglichkeiten verziehen. Der minimale Aufwand<br />
dafür wird kompensiert durch die Vermeidung unnötiger Arbeiten<br />
– so manche Entwicklung, die technisch interessant aber völlig<br />
unnötig für den Benutzer war, konnte so schon vermieden werden.<br />
Wenn Sie meinen „Das erscheint mir doch etwas zu unkonventionell,<br />
unsere Hotline soll erst einmal eine Umfrage machen, wie<br />
zufrieden die Mitarbeiter mit der IT sind, oder wir stellen einen<br />
Fragebogen ins Intranet“ – vergessen Sie es! Untersuchungen<br />
zeigen, dass derartige Aktionen, selbst wenn Sie schöne Incentives<br />
anbieten, nichts bringen. 5 persönliche Gespräche zwischen<br />
Entwicklung und Benutzern sind mehr wert als 20 Fragebögen.<br />
Denken Sie lieber darüber nach, wie Sie bei der Einführung von<br />
ITSM-Prozessen nach ITIL oder anderen Methoden den organisatorischen<br />
Rahmen für die o. g. Interaktion schaffen können. Implementieren<br />
Sie mit deren Einführung direkt (pragmatische) Methoden<br />
und Instrumente, die Usability zum integralen Bestandteil<br />
der Dienstleistungserbringung machen.<br />
Die beschriebenen Aspekte entspringen nicht nur purer „Menschenfreundlichkeit“.<br />
Die serviceorientierte IT-Welt adressiert ganz<br />
konkret neue Möglichkeiten zur stärkeren Orientierung der Anwendungssysteme<br />
an den Business-Prozessen durch prozessorientierte<br />
Integration von Funktionalität und Information. „Die richtige<br />
Information/Funktion zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Mit<br />
der gebotenen Flexibilität. Was ist das anderes als die an den<br />
Benutzer-Aufgaben ausgerichtete Gestaltung von Anwendungssystemen<br />
– egal ob als Portal oder klassische Applikation. Warum?<br />
Letztlich, um durch Effizienz und Effektivität Geld zu sparen.<br />
Also lassen Sie uns nicht analog zur „alten Welt“ ein Portal<br />
neben dem nächsten aufbauen und den Benutzer wieder mit unterschiedlichen<br />
Interaktionsparadigmen und fehlender Konsistenz<br />
konfrontieren, sondern von vorneherein durch übergreifende Style-Guides,<br />
generische Handlungsprinzipien und eine klare Geschäftsprozessorientierung<br />
eine Erfolgsstory schreiben. IT als<br />
„echter“ Enabler!<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen (und uns) viel Erfolg bei der<br />
Sensibilisierung der Mitarbeiter, so dass wir zukünftig nicht<br />
mehr Aussagen wie „für Usability hatte ich keinen Auftrag“ und<br />
„das kostet zu viel Geld“ hören, sondern die Orientierung an<br />
differenzierten Benutzerbedürfnissen in den Geschäftsprozessen<br />
zum Grundverständnis bei der Entwicklung von Anwendungssystemen<br />
wird. Und, dass es gelingt zu verdeutlichen, dass man damit eher<br />
Geld spart als Kosten verursacht!<br />
Es schrieb Ihnen Dr. Achim Reuther, Leiter IT-Strategie, EnBW Energie Baden-Württemberg AG