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Geoinformationssysteme

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078 Alltag<br />

nachgefragt<br />

nachgefragt@hw-medien.de<br />

Grundlage Workflow<br />

‚Dokumentenmanagement und elektronische Archivierung’<br />

hat unter dem Kürzel DOMEA in der öffentlichen<br />

Verwaltung eine wechselvolle Vergangenheit. Einst als Rahmenkonzept<br />

für DMS-Lösungen gedacht, durften in der<br />

Folge auch die Hersteller ein DOMEA-Zertifikat auf ihre<br />

Systeme kleben. Wirklich wichtige Komponenten blieben<br />

von der Zertifizierung jedoch unberührt. Heute weiß niemand<br />

so recht, was DOMEA jetzt und in der Zukunft leisten<br />

kann und soll.<br />

Dennoch hat DOMEA in der Vergangenheit durchaus<br />

seinen Sinn gehabt, so wie beim Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge in Nürnberg. Im Rahmen größerer Infrastrukturmaßnahmen<br />

wurden dort ab 2001 die Mitarbeiter<br />

flächendeckend mit PCs ausgestattet. Das gesamte Projekt<br />

war einen zweistelligen Millionenbetrag schwer und beinhaltete<br />

unter anderem die Einführung von Workflows für die<br />

Bearbeitung der Akten.<br />

Von Asylon zu DOMEA<br />

„Das war das größte Projekt, das wir jemals durchgeführt<br />

haben“, sagt Marc Niedenzu, der heute Referatsleiter für<br />

Softwareproduktion und -weiterentwicklung ist. Als man<br />

1998 entschied, das Altprodukt ‚Asylon’ abzulösen, war<br />

Niedenzu als Referatsleiter IT-Services an der Evaluation<br />

und Implementierung des neuen Systems beteiligt. Asylon<br />

war veraltet und ließ sich nicht mehr ausbauen, geschweige<br />

denn warten. „Asylon hatte eine zentrale Struktur, wir<br />

aber sind dezentral organisiert“, beschreibt Niedenzu einen<br />

wesentlichen Nachteil des alten Systems. Da ab 1993 die Bearbeitung<br />

der Anträge flächendeckend in die Außenstellen<br />

verlagert wurde, war eine strukturelle Änderung dringend<br />

notwendig. „Es gab eine rein elektronische Akte, die sehr<br />

rudimentär gestaltet war. Das war´s. Das System war parallel<br />

zur gesamten Bürokommunikation entstanden.“<br />

Kunde ... Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Dienstleister ... Siemens Business Service<br />

System ... Open Text<br />

Projektdauer ... ca. 4 Jahre<br />

.<br />

Anzahl Anwender ... ca. 1.500 Arbeitsplätze<br />

Kontakt ... www.sbs.de<br />

‚Soft-Start‘ für die Außenstellen<br />

DOMEA wurde damals nicht als Rahmenkonzept gewählt,<br />

sondern es ging um die Suche nach einem zertifizierten<br />

Produkt. Insbesondere das Workflow-Modul stand im<br />

Vordergrund. Die Ausschreibung des Projektes ging an<br />

Siemens Business Service (SBS), das Workflow-Modul<br />

kam, DOMEA-zertifiziert, von Open Text, frisch von SER<br />

eingekauft. Stellvertretend für die gesamte Organisation<br />

ließ das Bundesamt eine seiner Außenstellen ihre Verfahren<br />

beschreiben.<br />

Heraus kam ein Pflichtenheft, das SBS als Grundlage für<br />

einen Prototypen der Anwendung diente, der wiederum in<br />

der Außenstelle getestet wurde. „Nach diesem Soft-Start haben<br />

wir schrittweise das System in den anderen Außenstellen<br />

implementiert“, sagt Niedenzu. „Zwar war angedacht, zu<br />

einem Zeitpunk x einfach nur einen roten Schalter umzulegen,<br />

doch diese Variante war die bessere.“<br />

Dass die Workflow-Komponente von Open Text eigene<br />

Modifikationen zuließ, kam dem Bundesamt entgegen. „Es<br />

war damals das einzige Produkt, was diese Möglichkeit bot.<br />

Und genau das haben wir später gebraucht, denn die Außenstellen<br />

haben aufgrund ihrer örtlichen Gegebenheiten<br />

ihre eigenen Ausprägungen in den Abläufen.“<br />

Workflow, der bleibt<br />

2003 war der flächendeckende Einsatz, zurzeit werden die<br />

Gerichte online in die Abläufe mit eingebunden. 2004 dann<br />

wurde das neue System, für das es zum damaligen Zeitpunkt<br />

keine Vorlage gab, auf der CeBIT vorgestellt. In der Folge<br />

kamen sogar ausländische Delegationen nach Nürnberg,<br />

um sich die Lösung vorführen zu lassen. Grundlage dafür<br />

ist weiterhin das von SBS entwickelte System mit der Workflow-Komponente<br />

von Open Text. Marc Niedenzu über den<br />

Verlauf des Projektes: „Im Nachhinein hätte sicher einiges<br />

einfacher gelöst werden können, in der Summe aber ist das<br />

Resultat positiv. Wir können heute auch viele Bausteine<br />

selbst programmieren, ein Gewinn für unsere Mitarbeiter.<br />

Aus unserer Sicht ist das Produkt zukunftsfähig. Deshalb<br />

wollen wir von DOMEA 3.1 auf 4.0 umstellen.“<br />

Die Verbesserungen, die mit der Einführung des Systems<br />

kamen, sind bis heute geblieben: ein beschleunigtes Verfahren,<br />

Akteneinsicht über die Außenstellen hinweg und generell<br />

mehr Information über die Vorgänge. Marc Niedenzu:<br />

„Das Projekt hat insgesamt vier Jahre gedauert. Es gab den<br />

einen oder anderen Rückschlag. Aber wir hatten keinen Datenverlust,<br />

keinen Ausfall während der Implementierung.<br />

Und die Mitarbeiter arbeiten produktiv mit dem System.“

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