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026 Titel<br />

Precision Farming<br />

IT statt<br />

Bauernkalender<br />

Mit GPS als Schlüsseltechnologie hat sich das „Precision Farming“ vom Nischenmarkt zu<br />

einer akzeptierten Technologie entwickelt. IT-Systeme und Satellitennavigation sind hier<br />

eine ökologische interessante Verbindung eingegangen.<br />

Dr. Görres Grenzdörffer<br />

Das Thema Precision Farming ist mit dem Beginn der<br />

90er Jahre von der Wissenschaft und der Industrie mit<br />

der Entwicklung von Ertragskartierungssystemen auf den<br />

Mähdrescher gekommen. Durch GPS als Schlüsseltechnologie<br />

wurde es damals möglich, detailliert und effizient<br />

Ertragskarten zu erstellen. Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Erträge innerhalb landwirtschaftlicher Felder bei gleicher<br />

Bewirtschaftung und den damit verbundenen Konsequenzen<br />

hat das Thema Precision Farming im letzten Jahrzehnt<br />

viele Bereiche der landwirtschaftlichen Praxis und Forschung<br />

beeinflusst wie durchdrungen. Precision Farming<br />

als Hochtechnologie-Ansatz für große Felder und Maschinen<br />

hat sich zuerst in den USA durchgesetzt. Das Thema<br />

ist in Europa en vogue. Im europäischen Vergleich wird<br />

in der Bundesrepublik aufgrund der starken Landtechnikindustrie,<br />

der Agrarstruktur in Ostdeutschland sowie der<br />

allgemein hohen Intensität der Landbewirtschaftung und<br />

der hohen Umweltstandards neben Frankreich und England<br />

mit am intensivsten an der Thematik gearbeitet. Innerhalb<br />

der Bundesrepublik haben hier die neuen Bundesländer<br />

für den Einsatz von Precision-Farming-Technologien eine<br />

wichtige Pionierfunktion. In den letzten Jahren verringert<br />

sich das Ost-West-Gefälle, vor allem da im Westen der Anteil<br />

der durch Lohnunternehmer bewirtschafteten Flächen<br />

immer größer wird und sich die Technologie des Precision<br />

Farmings wesentlich verbreitert hat.<br />

Das Ziel des Precision Farmings ist eine an die natürliche<br />

Heterogenität angepasste Landbewirtschaftung. Dadurch<br />

sollen Erträge gesteigert, Betriebsmittel eingespart und<br />

gleichzeitig die Umwelt geschont werden. Grundvoraussetzung<br />

für den Erfolg des Precision Farmings ist es, die Heterogenität<br />

des Bodens und des Bestandes zu erfassen, um sie<br />

in verschiedenen Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen.<br />

Zusätzlich gilt, es mithilfe modernster Technologie die<br />

zunehmenden Anforderungen der Qualitätssicherung und<br />

der Nachweisführung möglichst automatisiert zu erfüllen.<br />

Das bedeutet, dass das ursprüngliche Konzept des Precision<br />

Farmings sich auf dem Weg zur informationsgeleiteten<br />

Landwirtschaft befindet. Dabei steht ein kontinuierlicher<br />

Datenfluss von der „Furche bis zur Gabel“ im Vordergrund.<br />

Wo und wofür wird Precision Farming eingesetzt?<br />

Forschung, Entwicklung und Landwirte verstehen Precision<br />

Farming als einen Kreislauf, der aufbauend auf verschiedenen<br />

Eingangsdaten für jede Teilfläche angepasste<br />

Maßnahmen wie Düngung, Pflanzenschutz etc. mithilfe<br />

eines Geo-Informationssystems (GIS) entwickelt und mithilfe<br />

spezieller Landtechnik anwendet. Ausgangspunkt des<br />

Precision Farmings ist die Ertragskartierung. Dazu wird<br />

der Korndurchfluss kontinuierlich gemessen und die dazugehörige<br />

Position des Mähdreschers per GPS gemessen. Die

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