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Geoinformationssysteme

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018 Titel<br />

Vektor<br />

Raster<br />

So zeichnen Computer<br />

Links das Vektorprinzip: Objekte werden als<br />

Punkte, Linien oder Flächen repräsentiert. Vorteil:<br />

Das ist eindeutig. Nachteil: Das ist leider<br />

zu eindeutig, wenn wir die Abgrenzungen nicht<br />

kennen. Geographen sprechen vom „Objektansatz“<br />

und behandeln räumliche Objekte (z. B.<br />

einen See), als seien sie gewöhnliche Gegenstände.<br />

Punkt<br />

Linie<br />

Rechts das Rasterprinzip: Viele kleine Planquadrate,<br />

der Computer stellt jedes als ein<br />

Pixel dar, das bestimmte Werte aufweist. Dies<br />

ist der „Feldansatz“: Die Situation wird wie ein<br />

physikalisches Feld modelliert, dessen Stärke<br />

von Pixel zu Pixel variiert.<br />

Polygon<br />

Vektor oder Raster, Objekt oder Feld<br />

nicht als GIS einstufen wird. Mächtige Analysefunktionen<br />

gelten ihm als zentrales Element eines GIS.<br />

Schon die ersten GIS, die seit Anfang der 60er Jahre entwickelt<br />

wurden, verfügten über umfangreiche Funktionen zur<br />

raumbezogenen Datenanalyse. Das war angesichts der technischen<br />

Randbedingungen notwendig, denn Ausgabegeräte<br />

für raumbezogene Präsentationen waren praktisch nicht<br />

existent. Sehr einfache Karten konnten auf Stiftplottern,<br />

Zeilendruckern oder Monitoren mit geringer Auflösung<br />

ausgegeben werden. Daher war es häufig notwendig, die Informationen<br />

mittels komplexer Analysen zu verdichten und<br />

das Analyseergebnis dann als vergleichsweise einfache Karte<br />

oder Tabelle zu präsentieren.<br />

Prinzip May Overlay<br />

Raumanalysen mit GIS beruhen vor allem auf dem Prinzip<br />

des Map Overlays. Kartographen organisierten schon lange<br />

vor der Einführung digitaler Techniken ihre Produktion<br />

durch Überlagerung verschiedener thematischer Schichten<br />

(engl. Layer). Eine Karte wurde nicht in einem Stück<br />

gezeichnet, sondern thematisch aufgeteilt in verschiedene<br />

Folien oder Layer. Jedes Thema (Grenzen, Flüsse, Straßen,<br />

Siedlungen, Landnutzung u. a.) zeichnete man auf eine<br />

eigene transparente Folie. Die Ergebniskarte entstand,<br />

indem die Folien übereinander gelegt und die Inhalte so<br />

überlagert wurden. Diese Methodik lässt sich nicht nur zur<br />

Kartenerstellung verwenden, sondern ebenso zur raumbezogenen<br />

Analyse. Erstmals ausformuliert und für konkrete<br />

Planungen angewendet (noch in analoger Form), hat diese<br />

Methodik der Landschaftsplaner Ian McHarg in seinem<br />

Klassiker „Design with Nature“. Später hat C. Dana Tomlin<br />

diese Methodik weiter ausformuliert und zur Map Algebra<br />

formalisiert, die bis heute die Grundlage der Analysefunktionen<br />

der GIS bildet .<br />

Die digitale Umsetzung der Map Overlay oder Verschneidungsmethodik<br />

kann auf zwei unterschiedlichen Datenstrukturen<br />

erfolgen: auf der Basis eines Raster- oder eines<br />

Vektormodells. Im Rastermodell wird die Information wie<br />

bei einem digitalen Foto in einem Raster abgelegt. Es wird<br />

– bildlich gesprochen – ein feines Karoraster über die Karte<br />

gelegt. Dann werden alle Rasterquadrate, die auf einem für<br />

die Darstellung wichtigen Objekt liegen, mit einer Markierung,<br />

einem Schlüsselwert für das Objekt belegt. Für die<br />

Darstellung der Objekte auf dem Bildschirm werden die<br />

Schlüsselwerte in Farben umgesetzt und die Objekte dadurch<br />

sichtbar: Ein See besteht aus einem Klumpen feiner<br />

blauer Quadrate, ein Fluss aus einer mehr oder weniger<br />

breiten Folge von Rasterquadraten.<br />

Komplexes Vektormodell<br />

Das Vektormodell ist komplexer aufgebaut. Hier werden<br />

nicht die Objekte selbst, sondern sie repräsentierende Punkte<br />

als X- und Y-Koordinaten gespeichert. Bei Objekten ohne<br />

große Flächenausdehnung wie Bohrpunkten oder Messstellen<br />

geht das genauso einfach wie bei der Rasterdarstellung.<br />

An der durch die X-Y-Koordinate bezeichneten Stelle der<br />

Karte repräsentiert ein bunter Punkt oder ein Symbol das<br />

Objekt. Durch Größe, Farbe und Art des Symbols können

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