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058 Alltag<br />

RFID und Datenspeicherung<br />

Datenflut im<br />

Internet der Dinge<br />

Nicht nur die Kanzlerin interessiert sich für RFID. Auch Industrie und Datenschützer<br />

befassen sich mit den Möglichkeiten der RFID-Chips. Die zentralen Fragen zielen auf<br />

das anfallende Datenvolumen und die Verwendung der Daten.<br />

Heinz-Paul Bonn<br />

“Wie geht das mit Möhren?”, fragte die Kanzlerin, als sie<br />

auf dem Messestand der Metro auf der CeBIT in Hannover<br />

mit Einkaufswagen auf die Leseschleuse zumarschierte.<br />

Dort wurde im Bruchteil einer Sekunde der Inhalt des Warenkorbs<br />

gecheckt, der Preis für den Einkauf ermittelt und<br />

die Bestandsführung im Lager im Hintergrund aktualisiert.<br />

Und wenn ein vorgegebener Schwellenwert unterschritten<br />

worden wäre, hätte es gleich eine Nachbestellung beim<br />

Hersteller gegeben. Angela Merkel hatte sich auf der CeBIT<br />

demonstrativ über die Möglichkeiten und Fortschritte beim<br />

Einsatz von RFID-Systemen informiert und radiofrequente<br />

Identifikationssysteme (Radio Frequency Identification Systems)<br />

als richtungsweisendeZukunftstechnologie gepriesen.<br />

Breites Nutzenpotenzial<br />

Bei Stückpreisen von gut 10 Cent pro RFID-Tag ist der<br />

Einsatz im Moment auf Paletten und Gebinde beschränkt.<br />

Mithilfe der Tags kann der Transport ganzer Lieferungen<br />

verfolgt werden. Der Nutzen zeigt sich dort, wo Rationalisierungseffekte<br />

entstehen. Wo Maschinen mit Maschinen,<br />

Waren mit Handhabungsautomaten oder Materialien mit<br />

Materialien kommunizieren. Werden die RFID-Tags an<br />

einer Empfangsstation vorbeigeführt, teilt die Palette nicht<br />

nur mit, welche Waren in welcher Stückzahl aufgepackt sind.<br />

Sie informiert gleichzeitig, wann und wo die Ware erwartet<br />

wird: eine Möglichkeit Fehllieferungen zu minimieren.<br />

Mit zusätzlicher Speicherkapazität ausgestattet geben<br />

RFID-Chips den Status über den Zustand einer Ware ab<br />

– etwa, ob Tiefkühlware versehentlich aufgetaut oder frische<br />

Ware zu lange unterwegs gewesen ist. RFID-Tags sind<br />

außerdem in der Lage, Informationen mit sich zu führen.<br />

Informationen, die Maschinen direkt beeinflussen – etwa<br />

ein Programm, durch das ein Rohling einem Roboter mitteilt,<br />

welche Fräsarbeiten als Nächstes auszuführen sind.<br />

RFID-Tags können aber auch dazu verwendet werden,<br />

Informationen über diejenigen zu sammeln, die Einkäufe<br />

tätigen. Es entstünde ein Profil von Einkaufsgewohnheiten:<br />

beispielsweise von Frau Merkel. Wer was wann und wo<br />

kauft, wäre nicht mehr Privatsache. Das Datenmaterial ist<br />

für Marktforscher, Werbetreibende und Disponenten eine<br />

wahre Goldgrube.<br />

Informationelle Selbstbestimmung<br />

Das gängige Recht verbietet die Übermittlung personenbezogener<br />

Daten außerhalb des von den Betroffenen erlaubten<br />

Nutzungsbereichs. Als Ordnungswidrigkeit eingestuft, gilt<br />

dies als Straftatbestand und wird mit Bußgeldern bis zu<br />

250.000 Euro oder Freiheitsstrafe geahndet.

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