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Geoinformationssysteme

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024 Titel<br />

Location Based Services<br />

Standortbezogene Dienste (engl. Location Based Services (LBS),<br />

auch: Location Dependent Services (LDS)) sind über ein Netzwerk<br />

erbrachte mobile Dienste, die unter Zuhilfenahme von positions-,<br />

zeit- und personenabhängigen Daten dem Endbenutzer selektive<br />

Informationen bereitstellen oder Dienste anderer Art erbringen<br />

(de.wikipedia.org/wiki/Location_based_services).<br />

LBS benötigen eine Reihe von „Bedingungen“: (1) Endgeräte (Target<br />

Device), z. B. Mobiltelefone, (2) Positionsfinder (Position Organisator),<br />

um die Position des Endgerätes zu bestimmen, (3) Ortsbestimmer<br />

(Location Provider) der die vom Positionsfinder gelieferten<br />

Daten aufbereitet und an den (4) Dienstanbieter (LBS Provider)<br />

vermittelt, der die Daten zum (5) Nutzer überträgt.<br />

www.lbszone.com<br />

www.e-lba.com<br />

www.openbc.com/net/lbs<br />

Satellitengestützte Positionsbestimmung<br />

Am bekanntesten ist das Global Positioning System (GPS). Das<br />

satellitengestützte Navigationssystem des US-Verteidigungsministeriums<br />

wurde offiziell 1995 in Betrieb genommen. Heute wird GPS<br />

stark im zivilen Bereich genutzt: Seefahrt, Luftfahrt, zur Orientierung<br />

und als Navigationssystem im Outdoor-Bereich und im Auto.<br />

Für den Einsatz in Mobiltelefonen wurde das Assisted GPS (A-GPS)<br />

entwickelt. Differential GPS (DGPS) bezeichnet ein Verfahren, um<br />

Positionsfehler zu korrigieren, mit denen das US-Militär für nicht<br />

autorisierte Nutzer die Genauigkeit der Ortung einschränkt.<br />

GLONASS, das russische Pendant zu GPS, basiert auf der gleichen<br />

Ortungstechnik, ist aber nicht kompatibel zu GPS. GLONASS arbeitet<br />

anders als GPS ohne technische Restriktionen in der Ortung und<br />

scheint bei der Höhenangabe auch genauer zu sein, wird aber zivil<br />

kaum genutzt.<br />

Die europäische Antwort auf GPS heißt Galileo und soll 2008 an<br />

den Start gehen. Galileo verwendet denselben Frequenzbereich<br />

wie GPS, was für Reibungen mit den USA, aber auch Vorteile in der<br />

Kompatibilität sorgt. Aus militärischen Gründen erheben die USA<br />

Anspruch darauf, das Ortungssignal von Galileo auch für private<br />

bzw. öffentliche Anwendungen stören zu dürfen.<br />

www.geolife.de/geonauten/01-was-ist-gps-neu.php<br />

ec.europa.eu/dgs/energy_transport/galileo<br />

Alternativen<br />

zum Thema<br />

Das Wi-Fi Positioning System (WPS) aus den USA nutzt drahtlose<br />

Netzwerke und verspricht eine Ortungsgenauigkeit von 20-40<br />

Metern. Das System arbeitet mit Referenzdaten von WLAN-Access-<br />

Points und deren geographischer Position. Dementsprechend ist<br />

WPS in einer Reihe von Ballungsräumen (ca. 25) verfügbar.<br />

Die viel zitierte „Handy-Ortung“ nutzt das Global System for Mobile<br />

Communications (GSM), den digitalen Mobilfunk-Standard. Zu dessen<br />

wichtigsten Grundfunktionen zählt der vom Netz angestoßene<br />

Zellenwechsel. Sobald das Signal einer Nachbarzelle besser als das<br />

der aktuellen Funkelle ist, wechselt das Mobiltelefon dorthin. Dieser<br />

Wechsel, der auch im Standby-Betrieb funktioniert, lässt eine Ortung<br />

in der jeweiligen Zelle zu. Die Ortungsgenauigkeit hängt von<br />

der Größe der Zellen ab, wobei die Ortung im städtischen Bereich<br />

erheblich präziser ist als im ländlichen Raum.<br />

ortung.blogspot.com<br />

www.izmf.de<br />

der tatsächlichen Userbedürfnisse. Die finden sich eher in<br />

den Bemühungen der Telefongesellschaften, ihren Kunden<br />

einen besonderen Dienst anzubieten. Diese Unternehmen<br />

kooperieren in der Regel mit Location- und Content-<br />

Providern und möchten von ihnen die Informationen in<br />

aufbereiteter Form für LBS beziehen. Dabei taucht stets ein<br />

grundsätzliches Problem auf: Die Aufbereitung und Bereitstellung<br />

der Informationen erfordert einen derartigen Aufwand,<br />

dass die Refinanzierung nur über ein großes Volumen<br />

gebührenpflichtiger Anfragen funktioniert. Hier sprechen<br />

wir von „Net-Economy -Anwendungen“.<br />

Geschäftskonzepte der Net Economy<br />

Net Economy steht für netzwerkbasierende Geschäfte mit<br />

Informationen auf breiter Anwenderbasis. Der User klickt<br />

sich in das Netzwerk ein, um die gewünschten Infos abzurufen,<br />

klassische „Vorratshaltung“ von Wissen. Die Dienstleistung<br />

besteht darin, die relevanten Daten auszuwählen und<br />

sie möglichst schnell zuzustellen. Ein erfolgreicher Kommunikationsprozess<br />

lässt sich damit auf zwei wesentliche Faktoren<br />

reduzieren: bedarfsorientierte Selektion und zeitnahe<br />

Bereitstellung. Bei LBS kommt mit dem Standortbezug ein<br />

dritter Faktor hinzu, die unmittelbare Umgebung.<br />

Zwei Beispiele. Ein Vertriebsmitarbeiter möchte, nachdem<br />

er seine Termine in der Rhein-Main-Region wahrgenommen<br />

hat, abends zurück nach Hamburg fahren, wo<br />

er am nächsten Morgen ein wichtiges Meeting hat. Wegen<br />

einer Autopanne muss er in der Umgebung von Hannover<br />

übernachten. Zwei Hotels, die er anfragt, sind jedoch wegen<br />

einer Messe ausgebucht. Was nun? Über einen Netzzugang<br />

mit LBS ruft er Informationen ab, wo es in der Umgebung<br />

noch freie Zimmer gibt, was sie kosten und wie er dahin<br />

kommt. Dafür ist er sicherlich bereit, eine Servicegebühr zu<br />

bezahlen.<br />

Im zweiten Beispiel wollte ein Pärchen, das Berlin besuchte,<br />

in einem bestimmten Lokal speisen. Das Lokal war<br />

jedoch wegen Ferien geschlossen. Auch in diesem Fall hätten<br />

sie sich sicherlich gefreut, wenn sie schnell eine Alternative<br />

über einen mobilen Informationsdienst gefunden hätten.<br />

Es gibt viele Szenarien zu nutzwerten und damit ertragsorientierten<br />

LBS-Anwendungen, die sich technisch umsetzen<br />

lassen, weil alle notwendigen Facilities vorhanden sind.<br />

Ihre Realisierung erfordert jedoch hohe Investitionen. Um<br />

diese zu refinanzieren, darf sich die Dienstleistung nicht auf<br />

die Hotel- oder Restaurantauskunft beschränken. Alle denkbaren<br />

Informationsbereiche sollten in das Konzept integriert<br />

und entsprechend den zielgruppenspezifischen Bedürfnis-

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