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051<br />

Anspruch<br />

„Computer, welche Ausweichmanöver können wir machen?“<br />

„Äh, Leute, ich fürchte, gar keine“, sagte der Computer.<br />

„...oder etwas anderes“, sagte Zaphod,<br />

„...ähh...“, sagte er.<br />

„Ich glaube, in meinem Steuerungssystem klemmt was“, verkündete<br />

fröhlich der Computer, „Einschlag in fünfundvierzig Sekunden.<br />

Sagt doch bitte Eddie zu mir, wenn’s Euch beruhigt.“<br />

Quelle: Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“, 1978<br />

Wirklichkeit<br />

Benutzer: „Telefon“<br />

System: „Telefon“<br />

Benutzer: „Nummer wählen“<br />

System: „Nummer wählen, die Nummer bitte“<br />

Benutzer: „2134587“<br />

System: „2134587...und weiter?“<br />

Benutzer: „Wählen“<br />

System: „Die Nummer 2134587 wird gewählt“<br />

Quelle: Carmeq GmbH, Tochterunternehmen<br />

von Volkswagen, in Automotive 7-8.2005<br />

Telefon, Radio und Navigationssystem per Sprachkommandos.<br />

Die genannten Hersteller sprechen seit circa zwei Jahren<br />

von Marktreife, jedoch zeigen aktuelle Umfragen, dass<br />

die Akzeptanz weit unter den Erwartungen liegt. Grund<br />

sind die oft starren Dialoge, die der Mensch mit der Maschine<br />

führen muss, um die gewünschte Aktion ausführen<br />

zu können, und die hohe Erwartungshaltung des Benutzers,<br />

der hinter der Funktion Sprachsteuerung die Lösung all seiner<br />

Bedienprobleme vermutet.<br />

Anspruch und Wirklichkeit<br />

Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit führt<br />

beim Benutzer oft zu einer Frustration, die die anfängliche<br />

Begeisterung für einfache Bedienprozesse zunichte macht<br />

und nicht selten zu einer grundlegenden Verweigerungshaltung<br />

führt. Dabei können auf einfachen Sprachkommandos<br />

basierende Systeme großen Nutzen bieten. Stichwort Barrierefreiheit:<br />

Sprachgesteuerte Wählmöglichkeiten am Telefon<br />

oder der Bedienung von Geräten im Haushalt steigern die<br />

Lebensqualität von behinderten Personen. Natürlich gestaltete<br />

Dialogabläufe geraten in den Hintergrund, werden aber<br />

weiterhin angestrebt.<br />

In Zusammenhang mit der im Vergleich zur Mensch-<br />

Mensch-Kommunikation oftmals rudimentär erscheinenden<br />

Mensch-Maschine-Dialoge wird der technische<br />

Fortschritt auf diesem Gebiet gelegentlich in Frage gestellt.<br />

Betrachten Entwickler zudem die seit etwa zehn Jahren steigenden<br />

Ausgaben renommierter Forschungsinstitutionen<br />

und stellen diese den auf dem Markt erhältlichen Produkten<br />

gegenüber, so stellt sich unweigerlich die Grundfrage, ob das<br />

Problem der maschinellen Sprachverarbeitung überhaupt<br />

lösbar ist. Die Antwort: ein klares „Jein“. Entscheidend<br />

für den Erfolg ist das Einsatzgebiet und die Komplexität<br />

der Verarbeitungsaufgabe. Das Ausführen automatisierter<br />

Prozesse durch Eingabe von Einzelwörtern betrachten viele<br />

als gelöst; anspruchsvolle Verarbeitungsprozesse von natürlichen,<br />

frei gesprochenen Äußerungen bis hin zur maschinellen<br />

Übersetzung multilingualer Äußerungen jedoch sind<br />

nur teilweise gelöst.<br />

Zwar sind die Teilprozesse des menschlichen Sprachverarbeitungsprozesses<br />

in der psychologischen Grundlagenforschung<br />

verstanden und auf Basis dieser in den<br />

akademischen Fachbereichen künstliche Intelligenz und<br />

Computerlinguistik auf Maschinen abgebildet worden: Es<br />

fehlt aber das Gesamtkonzept, welches die Wechselwirkungen<br />

der Verarbeitungsstufen untereinander beschreibt. Dass<br />

die Rechenleistung eine Komponente zur Steigerung des<br />

Verarbeitungsniveaus bietet, ist offensichtlich. Es ist aber<br />

nicht richtig, dass dies ein leistungslimitierender Faktor ist.<br />

Denn bereits im Jahr 1922 kam das erste Spracherkennungssystem<br />

auf den Markt, eingebaut in einem Spielzeughund<br />

mit Namen „Rex“, der bei Nennung seines Namens bellte.<br />

In den folgenden Jahrzehnten beschäftigten sich vor allem<br />

Forscher in den Vereinigten Staaten mit dem Thema<br />

Spracherkennung. Den Forschern der Bell Labs gelang es<br />

1950, den ersten Computer vorzustellen, der vom Mensch<br />

gesprochene Zahlen verstand. Neben den Bell Labs forschten<br />

in den 60er und 70er Jahren vor allem das US-Verteidigungsministerium<br />

(heute: DARPA) und IBM in diesem<br />

Bereich. Letzteren gelang 1984 der Durchbruch mit einem<br />

Großrechnersystem, welches bereits 5.000 englische Wörter<br />

erkannte. IBM war es, die 1986 das erste Diktiersystem für<br />

einen Standard-PC auf den Markt brachten und 1992 mit<br />

dem „IBM Speech Server Service“ (ISSS) und einer Erkennungsleistung<br />

von 30.000 Wörtern Maßstäbe setzten.

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