2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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waren noch mit <strong>und</strong>urchdringlichem Wald bedeckt. Abgelegene Täler waren<br />
kaum besiedelt. Dort hielten sich nur Jäger <strong>und</strong> einzelne Schafhirten auf. Da<br />
<strong>und</strong> dort hielten Schluchten <strong>von</strong> der Besiedlung dahinter liegender Gebiete ab.<br />
Mit der Bevölkerungszunahme in den ersten Jahrh<strong>und</strong>erten des zweiten<br />
Jahrtausends nahm der Druck auf unbesiedelte Gebiete zu. Man begann,<br />
einzelne Waldgebiete zu roden <strong>und</strong> der Natur neues Kulturland abzutrotzen.<br />
Flur- <strong>und</strong> Ortsnamen wie Ronc, Tschappina, Acla, Selva, Rüti, Schwendi <strong>und</strong><br />
andere weisen darauf hin. Das gewonnene Land konnte in der Regel als<br />
Erblehen genutzt werden. Es entstanden kleine neue Siedlungen, Einzelhöfe<br />
<strong>und</strong> kleine Weiler. Nur dort, wo schon eine Kirche gestanden hatte, entstand<br />
ein kleines Dorf mit 100 oder 200 Einwohnern. So war das Davoser Hochtal<br />
bis gegen 1200 ein unbesiedeltes Waldgebiet. 1213 sind in Davos die ersten<br />
Siedler bezeugt. Sie rodeten vor allem im Haupttal. Es waren Romanen, die<br />
vom Albulatal her über die Alteinalpen <strong>und</strong> die Sattelhöhe nach Davos kamen.<br />
Monstein <strong>und</strong> Jenisberg gehen auf diese <strong>Zeit</strong> zurück. <strong>Die</strong>se beiden Orte<br />
wurden wahrscheinlich <strong>von</strong> Filisur her besiedelt. Im Prättigau war um diese<br />
<strong>Zeit</strong> die Rodung <strong>und</strong> Besiedlung im Gang. Im Vorderprättigau hatte sie schon<br />
früher, nach der Überwindung der Klus eingesetzt. Klosters war noch ein<br />
grosses Waldgebiet. Hier vollbrachten die Mönche des Stifts Klosters wichtige<br />
Rodungsarbeiten für <strong>ihre</strong>n eigenen Lebensbedarf. Auch im Oberland führte die<br />
Enge<br />
S. 12: <strong>von</strong> Tersnaus dazu, dass nur wenige romanische Siedler nach Vals vordrangen.<br />
Auch das obere Rheinwald wurde erst in der zweiten Hälfte des 13.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>von</strong> deutschsprachigen Walsern besiedelt.<br />
<strong>Die</strong> Einwanderer, die aus dem Norden, dem Bodenseegebiet <strong>und</strong> aus weiteren<br />
schweizerischen <strong>und</strong> deutschen Gegenden kamen, sprachen Deutsch <strong>und</strong><br />
drängten die romanische Sprache in die inneren Alpentäler zurück. <strong>Die</strong>ser<br />
Wechsel zur deutschen Sprache erfasste vor allem die nördlichen Gebiete<br />
Rätiens, die Bündner Herrschaft, das Churer Rheintal <strong>und</strong> das Prättigau <strong>und</strong><br />
dauerte Jahrh<strong>und</strong>erte. <strong>Die</strong> Neusiedler kamen vor allem durch ausgedehnte<br />
Rodungen zu neuem Kulturland. Man stellte sich unter den Schutz der<br />
örtlichen Schirmherren. Das gewonnene Kulturland durfte man als <strong>Zeit</strong>- oder<br />
gar Erblehen nutzen <strong>und</strong> hatte dem Herrn den Lehenszins zu bezahlen.<br />
Zusammen mit den verschiedenen Rodungen entstanden auch die