2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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Grossvater Walter III. waren 1255 schon verstorben, meldet die Urk<strong>und</strong>e. Der<br />
Rechtsakt, eine Bestätigung <strong>von</strong> Übertragungen an das Kloster Salem, sei auf<br />
Veranlassung Hugos II. <strong>von</strong> Montfort erfolgt. Der Montforter hängte sein<br />
Siegel als erster, noch vor dem jugendlichen Aussteller an die Urk<strong>und</strong>e. Seine<br />
Abhängigkeit vom montfortischen Onkel wird dadurch deutlich. Monate später<br />
agierte der <strong>Vaz</strong>er dann völlig selbständig <strong>und</strong> muss zu diesem <strong>Zeit</strong>punkt<br />
mindestens 16 Jahre alt gewesen sein. Er wurde um 1238 geboren. <strong>Die</strong><br />
Montforter hatten <strong>ihre</strong>n Wohnsitz zeitweise auch in Bregenz <strong>und</strong> dann in<br />
Tettnang in der Nähe <strong>von</strong> Friedrichshafen. Eine Burg besassen sie auch in<br />
Langenargen direkt am Bodensee.<br />
Grafengleiche <strong>Vaz</strong>er<br />
Im Jahre l275 erhielt Walter V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> vom Bischof <strong>von</strong> Chur einzelne<br />
Besitzungen im Domleschg als erbliches Lehen, unter anderem Tomils mit<br />
Schloss Ortenstein. Dazu besassen die <strong>Vaz</strong>er schon die Burgen Neu Sins <strong>und</strong><br />
Alt Sins bei Paspels <strong>und</strong> die Burg Heinzenberg.<br />
Der Typus der jüngeren Grafschaft oder Territorialgrafschaft hätte sich in<br />
mehreren Territorialherrschaften verwirklichen lassen. Obervaz, Ortenstein /<br />
Tomils, später Rheinwald, Davos <strong>und</strong> inneres Prättigau. Der Umfang dieser<br />
Gebiete, vor allem der letztgenannten, war so gering nicht. Hätten die <strong>Vaz</strong>er<br />
diese als Reichslehen empfangen, wäre dadurch auch die formalrechtliche<br />
Voraussetzung für den Grafentitel erfüllt gewesen. <strong>Die</strong> <strong>Vaz</strong>er Erben, die<br />
Grafen <strong>von</strong> Werdenberg - Sargans führten diesen Titel schon <strong>von</strong> Haus aus. Da<br />
sich der Bischof <strong>von</strong> Chur als Lehensherr der Herrschaften Schams, Obervaz<br />
<strong>und</strong> Ortenstein betrachtete, hätte der Grafentitel den Bischof <strong>von</strong> Chur<br />
herausgefordert. Gerade das Verhältnis zum Bischof war letztlich der Gr<strong>und</strong>,<br />
warum sie auf diesen verzichteten. Der dem Reichsoberhaupt nahestehende<br />
Freiherr Walter V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, der seine Dynastie 1254 bis 1284 auf den<br />
Machthöhepunkt führte, vermied eine Konfrontation mit dem Bischof Konrad<br />
III., seinem Vetter. Immerhin wird Walter V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> in einer Urk<strong>und</strong>e <strong>von</strong><br />
1275, sogar noch vor den Montfortern mitten unter den Grafen erwähnt. Sein<br />
Sohn Donat liess sich bei Gelegenheit ebenfalls Graf nennen, soweit überliefert<br />
nur zweimal in Bezug auf Davos.