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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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<strong>Die</strong> Verschwägerung der <strong>Vaz</strong>er mit den Grafen <strong>von</strong> Montfort<br />

<strong>Die</strong> Erneuerung des Spiegelbildes geschah in zeitlicher Parallele zur<br />

Verschwägerung mit dem Haus Montfort. Um 1240 herum heiratete Walter IV.<br />

<strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> eine Montforter Gräfin. <strong>Die</strong>se wurde die Mutter <strong>von</strong> Walter V. <strong>von</strong><br />

<strong>Vaz</strong>. <strong>Die</strong> neue Verwandtschaftsbeziehung war für die <strong>Vaz</strong>er nicht nur materiell<br />

interessant. Sie bedeutete auch einen Prestigegewinn. Immerhin wählten die<br />

Montforter <strong>ihre</strong> Ehepartnerinnen aus gräflichen oder noch höher gestellten<br />

Familien aus. Das vermehrte Prestige verlangte einen Ausbau <strong>von</strong> Belfort. Der<br />

Palas wurde um zwei Etagen aufgestockt. Oben drauf kam ein Dach. <strong>Die</strong><br />

wehrhafte Burg zum Wohnschloss ausgebaut, zur standesgemässen Residenz<br />

aufgewertet. Dass diese zweite Bauphase in Belfort 1239/40 so rasch nach der<br />

ersten <strong>von</strong> 1228/29 folgte, muss vor allem im Zusammenhang mit der<br />

Verschwägerung mit dem Hause Montfort gesehen werden. Auch der Name<br />

des Schlosses, Belfort, ist ein internationaler Prunkname. <strong>Die</strong> Grafen <strong>von</strong><br />

Montfort waren die Nachfolger der Grafen <strong>von</strong> Bregenz. <strong>Die</strong>ses<br />

Herrengeschlecht spielte im unterrätischen Raum bis ins 14. Jahrh<strong>und</strong>ert eine<br />

wichtige Rolle. <strong>Die</strong> Grafen <strong>von</strong> Montfort wohnten zuerst auf der Schattenburg<br />

bei Feldkirch. Um 1260 zogen sie an den Bodensee, nach Südschwaben um. In<br />

diesem Raum hatten sie <strong>ihre</strong> Rechte <strong>und</strong> Besitzungen <strong>und</strong> waren eines der<br />

führenden Adelsgeschlechter. Ihr Einfluss reichte bis an die Grenzen zwischen<br />

Unter- <strong>und</strong> Oberrätien. Zu <strong>ihre</strong>m Besitz gehörte die Bündner Herrschaft, <strong>und</strong><br />

sie hatten auch Besitzungen im vorderen Prättigau. <strong>Die</strong> Grenze<br />

S. 42: zwischen Ober- <strong>und</strong> Unterrätien bildete die Landquart, was nicht überall eine<br />

leicht festzusetzende Grenze war. In dieses Gebiet stiessen auch die <strong>Freiherren</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> vor. Aber sie gingen mit den Montfortern nicht auf Kollisionskurs,<br />

sondern suchten die Zusammenarbeit.<br />

<strong>Die</strong> vazisch- montfortische Verschwägerung stiess bei den Forschern auf<br />

grosses Interesse. Walter IV. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> wurde um l238 mit der Montforterin mit<br />

unbekanntem Vornamen verheiratet. <strong>Die</strong> Montforter Braut brachte neben<br />

Prestige auch Besitz mit in die Ehe. Sie gebar <strong>ihre</strong>m Gatten auf Schloss Belfort<br />

einen Sohn, Walter V. <strong>Die</strong>ser brachte die Herrschaft der <strong>Vaz</strong>er während seiner<br />

Regierungszeit <strong>von</strong> 1255 bis 1284 auf den Höhepunkt der Macht. Am 25. April<br />

1255 nahm er, noch nicht ganz volljährig, die erste Rechtshandlung vor. Er war<br />

zu diesem <strong>Zeit</strong>punkt gleichsam bevorm<strong>und</strong>et. Sein Vater Walter IV. <strong>und</strong> sein

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