2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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Ambitionen <strong>und</strong> brachte den <strong>Vaz</strong>ern neue Besitzungen <strong>und</strong> Rechte als<br />
Heiratsgaben ein. Wenn diese jungen Prinzessinnen bei <strong>ihre</strong>r Heirat in ein so<br />
abgelegenes Gebiet wie Belfort zügelten, wollten sie dafür einen <strong>ihre</strong>r Stellung<br />
entsprechenden Wohnkomfort vorfinden. <strong>Die</strong> wichtigste Aufgabe einer<br />
solchen jungen Frau war es, <strong>ihre</strong>n Gatten möglichst rasch mit einem Sohn zu<br />
beschenken, damit der Fortbestand des Geschlechts gesichert war. Wenn man<br />
bedenkt, dass das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Hochmittelalter, auch<br />
der Adeligen, bei 35 Jahren lag, blieb nicht immer viel <strong>Zeit</strong>, um die Nachfolge<br />
zu regeln. Einzelne Vertreter des Geschlechts wie Walter III. wurden auch fast<br />
doppelt so alt. <strong>Die</strong> Männer waren oft in politischen Geschäften unterwegs <strong>und</strong><br />
oft mehrere Tage oder gar Wochen abwesend. <strong>Die</strong> Frauen auf dem Schloss<br />
pflegten als Beschäftigung den Minnesang. Sie lasen die Texte <strong>und</strong> sangen die<br />
dazu gehörenden Lieder. Damit füllten sie <strong>ihre</strong> Tage auf dem Schloss aus. Für<br />
die Arbeit <strong>und</strong> zum Teil auch für die Kindererziehung hatten sie Angestellte.<br />
Aber viele starben sehr früh. Eine Ausnahme macht Walter III. Sein Sohn<br />
Walter IV. starb ungefähr gleichzeitig mit ihm. Sein Sohn Walter V. war zu<br />
diesem <strong>Zeit</strong>punkt knapp 16 Jahre alt. Dazu kam eine hohe Kindersterblichkeit,<br />
die den Fortbestand des Geschlechts in Frage stellen konnte.<br />
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