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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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belegt. Ab 1233 wird sie wohl ausgebaut. Später engagiert sich Freiherr Walter<br />

V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> für die Sicherung des Erbes. Sein Eingreifen für die bedrängte<br />

Witwe <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> Kinder.<br />

6. All diese Beziehungen, beruhend auf dem ganzen verwandtschaftlichen<br />

Netzwerk des Hochadels, zeigen sich beim Burgenbau. Auffallend sind<br />

zeitliche Parallelen: Belfort wird ab 1227, Riom ab 1227 <strong>und</strong> Rapperswil ab<br />

1229 gebaut.<br />

Wanderbewegungen in Mitteleuropa im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

<strong>Die</strong> Auswanderung der Walser aus dem Oberwallis kann nicht als einzelne<br />

Erscheinung betrachtet werden. <strong>Die</strong> Bevölkerung in Mitteleuropa wuchs nach<br />

der Jahrtausendwende in vielen Gebieten stark an. Es kam zu einer<br />

Übervölkerung vieler besiedelter Gebiete. Neuland musste gewonnen werden.<br />

In Holland baute man Dämme, um dem Meer zusätzliches Siedlerland<br />

abzugewinnen. Im Osten Deutschlands <strong>und</strong> andernorts wurden Waldgebiete<br />

gerodet, um Siedlerland zu<br />

S. 45: gewinnen. In diesem Zusammenhang ist auch der Auszug der Walser aus dem<br />

Oberwallis zu sehen. <strong>Die</strong> deutsch sprechenden Oberwalliser waren seinerzeit<br />

aus dem Berner Oberland eingewandert <strong>und</strong> hatten das Goms <strong>und</strong> andere<br />

Oberwalliser Täler besiedelt. Es war ein zäher Menschenschlag, der hier auf<br />

Höhen <strong>von</strong> 1200 bis 1700 Metern siedelte <strong>und</strong> das Land fruchtbar machte. <strong>Die</strong><br />

meisten Familien hatten viele Kinder. Das führte mit der <strong>Zeit</strong> zu einer<br />

Übervölkerung der Siedlungsgebiete im Oberwallis. Und hier kamen die<br />

<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> <strong>und</strong> andere Adelsgeschlechter ins Spiel. <strong>Die</strong>se brauchten<br />

Siedler für <strong>ihre</strong> schwach- <strong>und</strong> unbewohnten Gebiete in den hochgelegenen<br />

Alpentälern Oberrätiens.<br />

Von 1250 bis 1270 herrschte in Mitteleuropa ein Interregnum, eine kaiserlose<br />

<strong>Zeit</strong>. <strong>Die</strong>se <strong>Zeit</strong> des fehlenden Rechts <strong>und</strong> Schutzes verleitete verschiedene<br />

Herren, auch solche aus Oberrätien, sich Gebiete <strong>und</strong> Rechte anzueignen.<br />

<strong>Die</strong>sen Zustand nutzte vor allem auch Freiherr Walter V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, um Gebiete<br />

unter seine Obhut zu bringen. Als 1273 Herzog Rudolf <strong>von</strong> Habsburg zum<br />

neuen deutschen König gewählt wurde, versuchten die <strong>Vaz</strong>er, diese<br />

Aneignungen zu behalten, was zu einer nicht unwesentlichen Erweiterung<br />

<strong>ihre</strong>s Machtbereichs führte. <strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> pflegten während dieser

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