2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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Hause Montfort betrachtet. (Montforterin oder Rapperswilerin) Eine<br />
Montforterin unbekannten Vornamens wurde mit Walter IV. verheiratet. Als<br />
Walter V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> 1255 erstmals eine Rechtshandlung vornimmt, ist er noch<br />
unmündig. Sein Vater <strong>und</strong> sein Grossvater sind schon verstorben. Der<br />
Rechtsakt - eine Bestätigung <strong>von</strong> Besitzübertragungen an das Kloster Salem<br />
sei auf Veranlassung seines Onkels Hugo II. <strong>von</strong> Montfort erfolgt. Der<br />
Montforter hängte denn auch sein Siegel an die Urk<strong>und</strong>e. Anderthalb Monate<br />
später agierte Walter V. dann schon völlig selbständig. Er war der erste <strong>und</strong><br />
eingeborene Sohn Walter IV. Er hat die Gräfin <strong>von</strong> Kirchberg geheiratet.<br />
S. 40: Familienverhältnisse in den 1240er Jahren<br />
Zu dieser Datierung passt das gemeinsame Auftreten <strong>von</strong> Rudolf <strong>von</strong> Montfort<br />
mit den <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, 1243 am Kaiserhof in Süditalien, im August in<br />
Chur. Ob Walter der III. oder sein Sohn Walter IV. gemeint war, ist unklar.<br />
Mit andern Worten: Dass Walter III. gestorben war, <strong>und</strong> dass sich die<br />
Erwähnungen auf Walter den IV. oder seinen noch jungen Sohn Walter V.<br />
bezogen. Der fast gleichzeitige Tod <strong>von</strong> Walter dem III. <strong>und</strong> Walter dem IV.<br />
um 1254 ist damit geklärt.<br />
Siegeln <strong>und</strong> schöner wohnen<br />
Ab 1243 führt das <strong>Vaz</strong>er Familienoberhaupt - eher Walter IV. als sein Vater<br />
Walter III. - ein neues Siegel mit verändertem Wappenbild, nachdem sein<br />
Vater noch bis 1236 das alte geführt hatte. <strong>Die</strong> Änderung des Wappenbildes<br />
scheint einer Aufwertung zu entsprechen. Das kennzeichnende<br />
Schachbrettmuster rückt auf den ersten, den vornehmsten Schildplatz vor.<br />
Der so rasch auf die erste Bauphase folgende Ausbau der Wehrburg zum<br />
Schloss hatte vor allem mit der zunehmenden politischen Bedeutung des<br />
Geschlechts der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> in Rätien zu tun. Man verkehrte mit den<br />
bedeutendsten Adelsgeschlechtern der damaligen <strong>Zeit</strong> in Rätien. Der Wohnsitz<br />
musste nach aussen repräsentieren <strong>und</strong> im Innern Wohnkomfort <strong>und</strong> Sicherheit<br />
für die Bewohner bieten. Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für den so rasch nach dem Bau<br />
der Burg erfolgten Ausbau zum Schloss war in der Heiratspolitik der <strong>Vaz</strong>er<br />
<strong>Freiherren</strong> begründet. Sie verschwägerten sich mit möglichst hoch gestellten<br />
Grafengeschlechtern. Das war wichtig für <strong>ihre</strong> politischen Tätigkeiten <strong>und</strong>